Neue Rolle für die Gladbecker CDU?

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Neue Rolle für die CDU in Gladbeck?
Robert Ernst (CDU-Fraktionsvorsitzender) mit Vertrauten: Kathrin Wischnewski und Jörg Baumeister wurden zu stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt. Foto: Matthias Raith

Perspektiven für den neuen Fraktionsvorstand

Ein Kommentar von unserem Gastautor: Matthias Raith

Gladbeck – 10.10.2025 – Neue Rolle – Die Gladbecker CDU könnte sich in der jetzt beginnenden Legislaturperiode des Rates eine neue strategische Bedeutung erarbeiten.

Die Wähler haben die Gladbecker SPD zur stärksten Ratsfraktion gemacht. Trotz aller Fehlleistungen in den vergangenen Jahren und trotz einer schwachen Führung im Rathaus. Das müssen wir akzeptieren, auch wenn es für den ein oder anderen nur schwer verständlich ist.

Das Wahlergebnis reflektiert nichts weniger als die allgemein zu beobachtende Krise der Demokratie. Strahlende Gesichter und flotte Sprüche sind anscheinend bedeutsamer als schwierige Sachverhalte. Auch wenn unsere Politiker mit ihren Entscheidungen der Lebensqualität der Bürger in unerträglicher Weise Schaden zufügen.


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Schmerzlicher als das Wahlergebnis ist für mich allerdings das Verhalten der kleinen Parteien in Gladbeck nach der Wahl. Demokratie lebt von Wort und Widerwort, von Mehrheit und starker Minderheit. Wer die Kleinen gewählt hat, wollte sicherlich auch ein Gegengewicht gegen die geradezu hochnäsige, aber nicht ehrlich lieferfähige SPD. Die Kleinen haben aber ohne Not das Vertrauen verraten, das ihnen die Wähler geschenkt haben.

„Fahnenflucht“ zur SPD

Der langjährige Frontmann der BIG, Udo Flach, wechselt mit fliegenden Fahnen zur SPD, der klägliche Rest der FDP flüchtet sich unter die Fittiche der SPD. Die Grünen haben sich ihre angeblich eigenständige Mission für Umwelt und Frieden mit ihrer Empfehlung für die SPD-Frau schon vor der Bürgermeister-Stichwahl selbst amputiert. Die DKP ist Geschichte, die Linken wurden beängstigend abgestraft und können – ebenso wie jetzt auch die BIG – im Rat keine Fraktion mehr bilden.

Als Gegenpol zur „herrschenden“ SPD und ihrer Bürgermeisterin bleibt in Gladbeck nur die CDU, mit 16 Sitzen im neuen Rat. Damit könnte sie die Gestaltung unserer Stadt aus den Hinterzimmern in öffentliche Diskurse verlagern. Bedauerlicherweise hat sich die CDU bislang keineswegs als kräftige Opposition profiliert. Eine informelle Nähe zur SPD hat viele ihrer Aktionen begleitet, vielleicht zum Dank für bestimmte Positionen und Zugeständnisse.

Handlungsstarke Opposition aufbauen

Man kann nur hoffen, dass sich die örtliche CDU jetzt endlich als handlungsstarke Opposition aufbaut und bewährt. Ihre personelle Neuaufstellung sollte Hoffnung bei denen wecken, die Demokratie noch ernst meinen und für sie zu kämpfen bereit sind. Auch wenn sie, wie übrigens auch ich, nicht Anhänger der CDU sind.

Echte Oppositionspolitik ist mühsam. Gemeinsames Kaffee- und Biertrinken im trauten Kreise der Mehrheit reicht da nicht. Angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse könnte die beschwerliche Arbeit darin bestehen, gegen immer noch 21 Sitze der SPD im Rat mit den eigenen Stimmen und zusammen mit den versprengten Kleinen Eigenständiges zu bewegen. Wenn die CDU das schafft, könnte sie sich den Rückhalt der Gladbecker und vielleicht auch genügend Stimmen für die nächste Wahl verdienen. Insbesondere, wenn sie dabei nicht ständig mit den Rechtsradikalen liebäugelt.

Widerstand gegen „Buersche Straße“ ein guter Anfang

Ich habe mit viel Wohlwollen beobachtet, wie sich die jetzt parteiintern gewählten, neuen Frontleute der Gladbecker CDU noch vor der Kommunalwahl gegen die Parkplätze auf dem Mittelstreifen der Buerschen Straße eingesetzt haben. Ich würde mir wünschen, dass die Christdemokraten das unsäglich teure, den Verkehr gefährdende und für die Umwelt schädliche Vorhaben jetzt stoppen. Dies könnte ihr deutliches Signal an alle Beteiligten sein, dass sie mit ihrer neuen Position als letzte Gladbecker Oppositionspartei auch weiterhin verantwortungsvoll umgehen werden.

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