Erneuter Ermittlungserfolg – „Falsche Polizeibeamte“ festgenommen – mehrere Taten aufgeklärt
16.07.2021 – Falsche Polizisten – Nach der Festnahme von fünf mutmaßlichen Wohnungseinbrechern in Herten und Gelsenkirchen, die auch in Gladbeck unterwegs waren (wir berichteten hier), ist der Polizei Recklinghausen ein erneuter Ermittlungserfolg gelungen.
Am Donnerstag nahmen Ermittler einen 20-Jährigen und eine 31-Jährige, beide aus Dorsten, nach Betrügereien zum Nachteil von Seniorinnen und Senioren fest. Gegen beide Personen waren bereits im Vorfeld von der Staatsanwaltschaft Essen Haftbefehle erwirkt worden. Neben der Vollstreckung der Haftbefehle wurden drei Objekte in Dorsten durchsucht.
Als falsche Polizeibeamte Senioren betrogen
Die Festgenommenen sind des gewerbsmäßigen Bandenbetruges in vier bzw. 11 Fällen dringend tatverdächtig. Teilweise sollen sie als falsche Polizeibeamte ältere Mitmenschen betrogen haben, in weiteren Fällen begingen sie anderweitige Betrügereien. Zwei der Taten erfolgten im hiesigen Zuständigkeitsbereich (Dorsten, Haltern am See). Weitere Taten fanden überörtlich, u.a. in den Bundesländen Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen statt. Ob sie noch für weitere Taten verantwortlich sind, ist in der Prüfung. Der eingetretene Vermögensschaden liegt derzeit bei etwa 96.000 Euro.
Falsche Polizisten: Sechs Monate Ermittlungen
Seit Februar 2021 ermittelte das Fachkommissariat für Betrugsdelikte verdeckt gegen die bundesweit agierende Tätergruppe. Den Tatverdächtigen wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug zum Nachteil von älteren Menschen vorgeworfen. Sie gaben sich als falsche Polizeibeamte aus und betrogen Seniorinnen und Senioren um ihr Hab und Gut. So kontaktierte die Bande fernmündlich zumeist betagte Bürgerinnen und Bürger und gaben an, als Polizei zwei Personen im Rahmen eines Einbruches festgenommen zu haben. Diese würden einen Zettel bei sich führen, auf dem Name und Adresse des angerufenen Opfers aufgeführt seien. Daher wäre die Polizei nun bei der Eigentumssicherung behilflich und wolle Bankkarten mit PIN, Bargeld, aber auch Schmuck oder Goldbarren in sichere Verwahrung nehmen. Ein „Polizeibeamter“ würde die Wertsachen dann abholen und an sich nehmen. Anschließend erfolgten zeitnahe Geldabhebungen und entsprechende Geldeinzahlungen und Überweisungen ins Ausland.
Bei den Wohnungsdurchsuchungen am Donnerstag konnten nicht nur weitere Beweismittel aufgefunden und sichergestellt werden, sondern auch zwei Pkw mit dem Ziel der Vermögensabschöpfung. Die Tatverdächtigen wurden dem Richter beim Amtsgericht Essen vorgeführt, wo in beiden Fällen der Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet wurde.
Polizeibericht aus Gladbeck |
Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Hinterlasse jetzt einen Kommentar