Manfred Schlüter: Gladbecker Oberhof als Fahrradplatz

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Manfred Schlüter: Gladbecker Oberhof als Fahrradplatz
Der Gladbecker Freiraumplaner Manfred Schlüter hat einen Entwurf für die alternative Nutzung des verwaisten Oberhofes gemacht.

Eine Chance für Gladbeck als Fahrradstadt

19.11.2021 – Manfred Schlüter – „Der Oberhof war ursprünglich als zentraler Busbahnhof und für eine stadtnahe Verknüpfung mit der Eisenbahn geplant. Die Oberflächengestaltung, war eine meiner ersten Baustellen, als ich damals, von Düsseldorf nach Gladbeck wechselte. Seit man feststellte, dass die Garagendecke marode und nicht mehr tragfähig war, dümpelt dieser wichtige Stadtbereich vor sich hin.“ schreibt Dipl.-Ing. Manfred Schlüter, Freiraumplaner im Ruhestand.




Es würde daher höchste Zeit für Konzepte, die sowohl finanzierbar als auch funktional gut sind. Für die Busse etablierte sich ein Provisorium an der Grabenstraße, das schon gut genutzt wird. Die durch den Tunnel geplante Verbindung mit der Bahn aber fand leider nicht statt obwohl im Tunnel die Öffnungen für Zugänge zu den Bahnsteigen schon eingebaut wurden und leicht aktiviert werden könnten, so Schlüter weiter.

Gladbeck solle ja jetzt zu einer fahrradfreundlichen Stadt entwickelt werden. Da sehe er doch am Oberhof viel Potential, einen wesentlichen Schritt zu tun.

Manfred Schlüter: Die marode Decke muss weg

Wenn man die marode und nutzlose Decke weg nimmt könnte in der abgesenkten Situation endlich ein gut gelegener, bewachter Fahrradstellplatz am östlichen Eingang der Innenstadt entstehen – eine sichere Bleibe für die teuren (E-)Bikes, für Stadtbesuche, Einkäufe sowie Park & Ride (mit dem Rad zum Bahnhof Ost, mit dem Zug zur Arbeit…).

Unter der verbleibenden Deckenhälfte ergibt sich eine Möglichkeit für Bewachung und Kontrolle sowie kleinere Reparaturen, Luft und Ladestation, so wie am Bahnhof West, nur viel zentraler. Vielleicht sogar ein kleines Café „Speiche“. Ergänzend könnten dort Leih.-u. Lastenfahrräder betreut und ausgeliehen werden. Die sind ja nicht gerade billig, man braucht sie nicht so oft und nur wenige haben zuhause einen Stellplatz für diese schweren Geräte.

Verbindungen zu allen Seiten

Gleichzeitig müsste die direkte Verbindung zum Tunnel hergestellt und mit einer flüssigen Rampe nach Osten, Richtung Buersche Straße, eine direkte Verbindung erstellt werden. Das entspricht dem alten Verlauf und entlastet auch den gefährlichen Radweg auf der Brücke. Weiterhin ergibt sich nach der Öffnung der Decke eine bequeme Verbindung zur Bachstraße, Markt und Innenstadt über die vorhandene Autorampe. Gleichzeitig würde die vorhandene Bogenrampe an der Hochstraße deutlich entlastet.

Über die entstehende Öffnung kommt eine grüne Haube, eine Stahlkonstruktion mit Kletterpflanzen, die auch Solarpaneele, für die Stromversorgung und Dauerbeleuchtung der Radstellanlagen, tragen kann. Insgesamt ergibt sich eine schnell umsetzbare und kostengünstige Lösung, für die es sicher auch Zuschüsse gibt. Nach öffnen der Decke, schnell nutzbar und dann, weiter entwickeln, ohne jahrelanges planen.

Manfred Schlüter: „präsentables Vorzeigebeispiel“

Damit schafft Gladbeck ein präsentables Vorzeigebeispiel für sinnvolle Umnutzung und einen Schritt in die Zukunft. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn sich dadurch auch die schon lange geplante Verlegung des Bahnhaltepunktes vom alten Bahnhof Ost an die Tunnelaufgänge beschleunigen ließe.

Und da wir schon über Verkehrswende reden: Es gäbe sogar eine preiswerte Möglichkeit, die U 11 von Essen bis zum Oberhof fahren zu lassen. Dazu fehlen nur 500m Schiene von der derzeitigen Endstation der U 11 in Horst über den Kärntner Ring bis zum Eisenbahnhaltepunkt Buer-Süd. Da U-Bahn und Bundesbahn beide auf Normalspur laufen, könnten die U-Bahn Züge von dort bis Gladbeck* durchfahren, wenn man dem Gleis eine Oberleitung spendiert. Dann hätte Gladbeck endlich eine wirklich zentrale und fahrradfreundliche Anbindung für den Pendlerverkehr nach Essen, wohin täglich ca. 20.000 Menschen mit dem Auto unterwegs sind. Utopie? Nein- mit ernsthaftem politischem Willen ist das in kurzer Zeit realisierbar.

*Den Vorschlag hat schon die GlaZette vor Jahren gemacht. Sinnvoller wäre allerdings die Fortführung bis zum Haltepunkt-Zweckel. Dann gäbe es dort Bahn-Anschlüsse nach Bottrop, Essen, Oberhausen, Dorsten, Borken und Coesfeld.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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2 Kommentare

  1. Es gibt am Rathaus genügend Fläche die für einen Fahrradparkplatz genutzt werden kann, das heißt sie ist sowieso schon versiegelte Fläche.
    Der Busbahnhof lässt sich mit einfachen mitteln an die Straße verlegen, zum Teil schon erfolgt, die baufällige Tiefgarage muss eh entsorgt werden, der Tunnel nach Gladbeck Ost, wenn er genutzt wird dann nur sehr ungern, eine Brücke als Rampe über die Gleise, ist immer noch ideal.
    Denke man an den Tunnel im Innenstadtbereich sprich Humboldt Straße,
    übrigens wie viele Bus Bahnhöfe braucht unsere Stadt, Oberhof, Humboldt Straße, Postallee, Marktplatz. Vielleicht ein bisschen übertrieben, wobei ich ein Befürworter des öffentlichen Nahverkehrs bin.

  2. Der Vorschlag ist sehr gut, nur die Umsetzung ist etwas brillanter, das Gleis der DB ist eingleisig, wie weit die Bahn mit der Digitalisierung ist?
    Ansonsten würde diese Anbindung von Gelsenkirchen Horst über Gladbeck-Ost bis nach Zweckel möglich sein.
    Selbst wenn man in Betracht ziehen würde ein zweites Gleis bis Zweckel zu legen, wäre dies mehr als sinnvoll.
    Und würde wohl viele von der Quälerei über die B224 in Richtung Essen oder umgekehrt erlösen. Die dieses dankbar annehmen würden.
    Die Strecke sollte eigentlich mal von Horst über Rosenhügel- Brauck – Butendorf bis zur Innenstadt erfolgen. Planungsmäßig wurden hier in den Wohngebieten Schneisen gelassen. Die zum Glück mittlerweile als Spielplatz oder kleine Parkanlagen genutzt werden.

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