Länger einzahlen und kürzer Renten erhalten? – Nein, danke!
21.12.2020
Neue Zahlen zur Anhebung der Altersgrenzen und der verbleibenden Lebenserwartung
Die Daten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zeigen es deutlich: Eine höhere Lebenserwartung bedeutet praktisch, vollständig länger Arbeiten zu müssen, wenn man keine Abschläge hinnehmen will – und für viele Menschen eben gerade nicht den behaupteten länger währenden Ruhestand.
Die Möglichkeiten für einen abschlagsfreien Übergang in die Rente wurden und werden immer mehr eingeschränkt. Die Wohlstandsgewinne und der medizinische Fortschritt unserer Gesellschaft werden nicht an die Menschen weitergegeben, die sie erarbeitet haben. Von einem verdienten und sicheren Ruhestand für alle Menschen im Rentenalter sind wir damit leider weit entfernt.
Die FDP will den Rentnern den Ruhestand nicht gönnen
Die FDP will den Nachholfaktor in der Rentenanpassungsformel wieder in Kraft setzen. Das bedeutet nicht, dass der ausgezahlte Betrag einer Rente abgesenkt werden soll. Aber es bedeutet, dass die FDP die Rentenformel manipulieren will, um die Renten künftig zu kürzen. Und das ist abzulehnen.
Eigentlich heißt das Prinzip: Die Renten folgen den Löhnen – eigentlich. Aber seit knapp 20 Jahren sorgen die Kürzungsfaktoren in der Rentenanpassungsformel dafür, dass die Renten nicht mehr den Löhnen folgen. Sie werden verharmlosend Dämpfungsfaktoren genannt. Sie heißen Beitragssatzfaktor, Riester-Faktor, Nachhaltigkeitsfaktor, und ohne sie wären die aktuellen Renten und vor allem die Renten der heute jungen und mittelalten Menschen in Zukunft deutlich höher. Die durchschnittlich ausgezahlte Rente aller rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner liegt derzeit bei nur 1048 Euro. Das ist viel zu wenig, und darum verbietet sich jede weitere Manipulation der Rentenanpassungsformel.
Renten – vor, während und nach der Corona-Krise
Was will denn die FDP rentenpolitisch in, während und nach der Coronakrise? Vor der Coronakrise fand die FDP es Spitze, dass die Rentenerhöhungen Jahr für Jahr hinter der Lohnentwicklung zurückblieben. Das ist schlecht. Während der Coronakrise findet es die FDP okay, dass die Renten dieses Jahr um 3,45 Prozent im Westen und um 4,2 Prozent im Osten steigen. Das ist gut. Aber nächstes Jahr droht aufgrund der Lohnentwicklung eine Nullrunde bei den Renten. Das findet die FDP gut. Es muss nun endlich das Rentenniveau schrittweise wieder von 48 auf 53 Prozent angehoben werden; denn dann stiegen die Renten auch im kommenden Jahr.
Und nach der Coronakrise sagt die FDP: So, liebe Rentnerinnen und Rentner, jetzt ist mal Schluss. – Denn dann sollen nach dem Willen der Liberalen die Renten noch weiter hinter der Lohnentwicklung zurückbleiben. Und das ist bei diesen Durchschnittsrenten, die Millionen von Rentnerinnen noch nicht einmal erreichen, unverantwortlich.
Nachholfaktor nicht wieder einführen
Den Nachholfaktor vor 2025 wieder einzuführen, lehnen alle Sozialverbände und alle Gewerkschaften strikt ab.
Es muss verhindert werden, dass die Rentnerinnen und Rentner nach der Nullrunde im kommenden Jahr noch mehr verzichten müssen, als sie es in diesen harten Zeiten eh schon tun müssen. Die FDP will aber, dass das Rentenniveau, also das Verhältnis der Standardrente zum Durchschnittslohn, noch weiter unter 48 Prozent absinkt.
Der FDP reicht es nicht, dass der Manipulationsfaktor Nummer eins, der Nachhaltigkeitsfaktor, nach Angaben der Bundesregierung ab 2021 bis auf eine Ausnahme Jahr für Jahr die Rentenanpassung kürzen wird.
Renten – Die FDP will weiter an der Schraube drehen
In den dunklen Jahren nach 2005 hatten wir Nullrunden, Nachholfaktoren, Ausgleichsbedarf und hohe Inflation. Will die FDP das 20 Jahre später und nach dieser schlimmen Krise den Menschen ernsthaft noch einmal zumuten?
Wir brauchen gute Löhne und eine gute Rente, gerade auch für die Krankenschwestern, Paketzusteller und Altenpflegerinnen; denn die Rente muss zum Leben reichen.
Hierzu berichtete auch Spiegel Online am 15.12.2020.
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