Gewässer-Experten untersuchen Brunnenwasser aus heimischen Gärten
19.09.2022 – Labormobil – Ein Brunnen im Garten ist Gold wert – das zeigten bereits die vergangenen Dürresommer. Damit kein Leitungswasser für das Gießen der Pflanzen oder das Befüllen des Planschbeckens verwendet werden muss, haben sich viele Gartenbesitzer für einen Brunnen entschieden. Um Gesundheitsgefahren auszuschließen, empfehlen die Experten vom VSR-Gewässerschutz das Brunnenwasser auf Belastungen untersuchen zu lassen. „Das Grundwasser kann durch die intensive Landwirtschaft mit Nitrat und Pestiziden belastet sein.
Durch Untersuchung Krankheitserreger feststellen
Eine weitere Gefahr stellen Krankheitserreger dar, die durch verschiedene Einflüsse ins Brunnenwasser geraten können. Ein Brunnenwassertest bringt Klarheit, ob dieses zum Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, als Tränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken problemlos verwendet werden kann“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.
Das Labormobil der gemeinnützigen Umweltschutzorganisation hält am Dienstag, den 20. September, auf dem Willy-Brandt-Platz in Gladbeck. Wasserproben nehmen Milan Toups und der Ehrenamtler Helmut Hartmann von 11 bis 13 Uhr am Labormobil entgegen. Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird bereits für zwölf Euro durchgeführt. Diese Untersuchung findet vor Ort statt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können. Gegen weitere Kostenbeteiligung werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt.
Im Labormobil werden BrunnenbesitzerInnen beraten
Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz klären die Bürger am Informationsstand über Belastungen des Grundwassers und deren Ursachen auf und bieten eine individuelle Beratung für den einzelnen Brunnenbesitzer an. Keiner wird mit den Messwerten allein gelassen. Das Team berät anhand der Messergebnisse, ob das Wasser zum Gießen, zum Befüllen des Planschbeckens, zum Waschen oder sogar zum Trinken geeignet ist. Außerdem werden immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr unter der Rufnummer 02831 9763342 zum Thema Brunnenwasserqualität beantwortet. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen man zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen nutzen. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff.
Die Gewässer-Experten möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit erreichen. „Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: Unbelastetes Grundwasser“, so Susanne Bareiß-Gülzow. Die Gartenbesitzer und der Verein tragen durch die Analyse von Brunnenwasser gemeinsam dazu bei, die Qualität des Grundwassers auch außerhalb von Wasserschutzgebieten zu verbessern. Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über die Belastungen und deren Ursachen informiert sind. So hat das Team des Vereins nicht nur die Ergebnisse der Brunnenwasser-Analysen ausgewertet, sondern diese auch mit regionalen landwirtschaftlichen Daten abgeglichen. Die aktuellen Messergebnisse des Kreises Recklinghausen finden alle Interessierten auf der Homepage vom VSR-Gewässerschutz.
An den Informationsständen zeigt der gemeinnützige Verein den Brunnenbesitzern ebenfalls auf, wie wichtig die Versickerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück ist. Niederschlag, der in regenreichen Monaten versickert, füllt das Grundwasser wieder auf. Es wird Wasser für trockene Monate gespeichert. In Dürreperioden sind Gartenbesitzer froh, wenn sie auf das Wasser aus dem eigenen Brunnen zurückgreifen können. Damit können sie kostbares Leitungswasser sparen.
Seit über 40 Jahren setzen sich die Mitglieder des VSR-Gewässerschutz für sauberes Grundwasser ein. Durch Brunnenwasseruntersuchungen erkennen sie Belastungen möglichst frühzeitig und umfassend. Gefährdung von Menschen durch die Nutzung von verschmutztem Grundwasser lässt sich so verhindert. Der Verein analysiert nicht nur, sondern benennt die Ursachen und stellt Forderungen, wie die Belastungen zu verhindern sind. Ziel ist es, die Trinkwasserreserven für die nachfolgenden Generationen zu sichern.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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