Kommunalwahlkampf in Gladbeck – Viel Sand in den Wähleraugen

Kommunalwahlkampf - Viel Sand in den Wähleraugen
Fahrzeuge der Gladbecker Tafel. Foto: Lokalkompas Gladbeck

Die SPD-Stadtverwaltung und die amtierende SPD-Bürgermeisterin überziehen gewaltig

Gladbeck – 25.07.2025 – Kommunalwahlkampf – Mit zunehmender Nähe zum Wahltermin (14. September) wird der Kommunalwahlkampf immer kurioser. Es hat in Gladbeck ja schon Tradition, dass die Parteien vor Wahlen alles mögliche versprechen. Leider fallen viele Wähler immer wieder darauf rein.

Auch in diesem Kommunalwahlkampf wird viel erzählt und in einigen Monaten (nach der Wahl) löst sich das meiste in Luft auf. Dazu kommt, dass die SPD und ihre amtierende Bürgermeisterin, plötzlich Initiativen beschließen, die andere Parteien längst vorgeschlagen hatten und von der SPD abgelehnt wurden.


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Sie wollen Beispiele? Gern!

> Der Schutzzaun um die Problemimmobilie am Busfortshof in Brauck wurde vom Sozialen Bündnis (DKP und BIG) beantragt – die SPD und die Verwaltung lehnten ihn ab. Nur wenige Monate später verkaufte die Ablehner den Zaun als ihre Idee und ließen ihn aufstellen.

> Die CDU-Zweckel hatte im Dezember 2021 beantragt, dass auf der Dorstener Straße Tempo 30 eingeführt wird. Begründet hatte sie das mit dem Spielplatz und dem SV Zweckel als Anlieger. Die Stadtverwaltung lehnte das ab. Jetzt, kurz vor der Kommunalwahl, regte die SPD das Tempo 30 an. Innerhalb weniger Wochen standen die Schilder. Äußerst komisch! ;-(

> Der SV-Zweckel bekam nur einen Kunstrasen (über Jahre aufgrund des Baurechts abgelehnt!), wenn in Zweckel keine „großen Spiele“ mehr stattfinden, die die Anwohner belasten. Dafür ist der SV Zweckel eine Kooperation mit dem BV-Rentfort eingegangen. Es soll ein weiterer Fußballplatz in Rentfort-Nord entstehen, den beide Vereine nutzen. Nun finden am kommenden Wochenende sogar die Fußball-Stadtmeisterschaften in Zweckel statt. Geht es eigentlich noch unehrlicher?

A52-Tunnel: Lügt die amtierende Bürgermeisterin Gladbecks?

Dauerbrenner Buersche Straße

> Auf der Buerschen Straße wird nun ein rechtssicherer Radstreifen gebaut und die Parkplätze auf den Mittelstreifen verlegt. Vor einigen Tagen besichtigte die Bürgermeisterin die Baustelle an der Kreuzung Buersche Straße/Erlenstraße/Bülser Straße. Die Arbeiten am Radweg seien auf einem guten Weg und im Gange hieß es. Tatsächlich gibt es dort eine Baustelle. Das neue Caritasgebäude für Senioren wurde an die Fernheizung angeschlossen und die Fahrbahndecke im Kreuzungsbereich erneuert. Mit dem geplanten Radweg hat das im Grunde aber nichts zu tun.

> Der neueste Clou ist die angeblich bevorstehende Neubebauung des Oberhofes. Derzeit stellt die Stadt ein Konzept vor, das eine neue Tiefgarage und eine Gewerbeimmobilien vorsieht. Dazu soll der Busbahnhof neu gebaut werden, der Bahnhof-Ost 300 Meter nach Süden verlegt und wieder ein ebenerdiger Übergang über die Bahngleise entstehen. Wenn das ein Gesamtkonzept sein soll, können wir Gladbecker noch lange auf die Realisierung warten. Der Bahnübergang und die Verlegung des Bahnhofes werden seit rund 20 Jahren jeweils vor Kommunalwahlen versprochen.

Eigentlich nichts Neues an der Erlenstraße

> Abriss der Problemimmobilie an der Erlenstraße: Seit 12 Jahren schafft es die Stadt nicht, dort „reinen Tisch“ zu machen. Jetzt, wenige Wochen vor der Kommunalwahl will man wieder einmal eine Lösung gefunden haben. Wie oft hat die Stadt das schon angekündigt? Drei, fünf oder sieben Mal?

> Die nächste Problemimmobilie: Schwarte! Zwei Versuche, die Gastronomie neu zu verpachten, sind kläglich gescheitert. Der Kauf durch die Stadt war von Anfang an Unsinn! Auch jetzt erwartet die Stadt von künftigen Pächtern, dass sie ganztägig öffnen: Frühstück, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und am Abend Restaurantbetrieb. Die Forderung ist völlig daneben und ist nur schwer oder gar nicht umzusetzen. Alles läuft auf eine weitere Systemgastronomie hinaus. Extrablatt und Mezzomar haben schon Personalprobleme. Im Extrablatt serviert Stammpersonal aus „Extrablättern“ der Nachbarstädte. Der Betreiber sucht mit Plakaten (z.B. in Muckibuden)  nach Personal. In Wittringen gibt es ein beliebtes Restaurant mit Außengastronomie, das nur an vier Tagen geöffnet hat. Grund: Personalmangel!

Das aktuelle Thema im Kommunalwahlkampf Gladbecks

> Gladbecker Tafel: Der Chef des Roten Kreuzes schlug in der letzten Woche Alarm, weil die Tafel völlig unterfinanziert sei. Er habe an die Stadtverwaltung und alle Fraktionen einen Brandbrief geschrieben und die Kostensituation geschildert. Die Reaktion war gleich NULL!

Erst als er an die Öffentlichkeit ging, kam Bewegung in die Sache. Die amtierende Bürgermeisterin ließ ein altes Foto veröffentlichen, das sie bei der Ausgabe von Lebensmitteln im Tafelfahrzeug zeigt.

Der öffentliche Druck führt dann auch zu einer Stellungnahme der SPD. Ihr Fraktionsvorsitzender Wolfgang Wedekind und der SPD-Parteivorsitzende Dustin Tix schreiben:
„Wir sind betroffen über die aktuellen Berichte zur finanziellen Notlage der Gladbecker Tafel. Die von dem DRK betriebene Einrichtung leistet eine unverzichtbare Arbeit für bedürftige Menschen in unserer Stadt – seien es Familien, Alleinerziehende, Rentner oder Erwerbslose.“

Im Rathaus ging ein Dringlichkeitsantrag der Fraktion „Soziales Bündnis“ (BIG und DKP) ein mit der Forderung einer Sondersitzung zum Thema „Erhalt der Gladbecker Tafel – Erweiterte finanzielle Unterstützung und politischer Einsatz gegen verbleibende Sozialkürzungen des Landes NRW“. Stattfinden soll die Sondersitzung bis zum 31. Juli 2025.

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