Mit Regenwasser gegen die Folgen des Klimawandels immun werden
Zukunftsinitiative Klima.Werk betreibt blau-grünen Umbau. Gladbeck ist Teil des Netzwerks von Kommunen und Emschergenossenschaft
23.03.2022 – Klima.Werk – Regenwasser als wichtige Ressource zu begreifen, daran erinnerte der diesjährige Weltwassertag am 22. März. Für Städte eine wichtige Strategie, um die Folgen des Klimawandels wie zunehmende Extremwetter-Ereignisse abzumildern. Gladbeck arbeitet gemeinsam mit der Emschergenossenschaft und 15 weiteren Emscher-Kommunen in der Zukunftsinitiative Klima.Werk daran, den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken und damit die Wohnquartiere klimafest zu machen.
Die Stadt Gladbeck ist Teil der Zukunftsinitiative Klima.Werk, die man 2014 als Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ gegründet hat. Das gemeinsame Ziel des Netzwerks der 16 Emscher-Kommunen und der Emschergenossenschaft: Die städtischen Infrastrukturen klimarobust umzubauen, für mehr Grün zu sorgen und Wasser mehr Raum zu geben. Das ist eine Antwort auf Folgen des Klimawandels, die sich in Form von Hitze- und Dürreperioden oder Starkregen bemerkbar machen und die die Lebensqualität von BürgerInnen im dicht besiedelten Ruhrgebiet beeinträchtigen.
Wie wichtig Vorsorge ist, hat nicht zuletzt das verheerende Hochwasser im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gezeigt. Das Klima.Werk treibt den blau-grünen Umbau mit Maßnahmen voran, die dem Prinzip der Schwammstadt und einer wasserbewussten Stadtentwicklung folgen. Regenwasser soll zurückgehalten und gespeichert werden, versickern, verdunsten und nicht in der Kanalisation landen. Das entlastet das Abwassersystem und hat gleichzeitig positive Effekte auf das Mikroklima in Stadtvierteln. Sauberes Regenwasser soll nicht durch den Gully und die Kanalisation in die Kläranlage abfließen. Es soll vor Ort gespeichert werden. Dann kann es den natürlichen Wasserkreislauf stärken, kann der Bewässerung von Pflanzen und Straßenbäumen dienen, Gewässerflächen speisen, so über Verdunstung für Kühlung sorgen oder ins Grundwasser gehen.
Um diese positiven Effekte zu erreichen, steht der Zukunftsinitiative Klima.Werk ein Bündel an Maßnahmen zur Verfügung: Dächer und Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln (zum Beispiel Parkplätze), Versickerungs- und Rückhalteflächen für Regenwasser schaffen, unterirdische Speicher bauen (Rigolen), Gebäudeentwässerung (z.B. Dachflächen) von der Kanalisation abkoppeln, Gewässerläufe renaturieren.
Klima.Werk-Projekte in Gladbeck
Regenwasserpfad Jovyplatz: Das Regenwasser aus den angrenzenden Straßen des Jovyplatzes und der Gildenstraße wird über das Trennsystem einer Reinigungsanlage und dem Stauraumkanal unter der Ringallee zugeführt. Das aufgestaute Regenwasser wird einerseits einem Grabensystem im Wittringer Wald zur Bewässerung zur Verfügung gestellt und andererseits gedrosselt in den Wittringer Mühlenbach abgeleitet. Das Regenwasser zuvor war es vermischt mit Abwasser in einem Kanal der Kläranlage Bottrop zugeführt.
Abkopplung Fußgängerzone: Ein Großteil der Entwässerung der Fußgängerzone ist von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt und das saubere Regenwasser dem Wittringer Mühlenbach zur Verfügung gestellt.
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
Insgesamt 16 Emscher-Kommunen sowie die Emschergenossenschaft engagieren sich seit 2014 in der Zukunftsinitiative für einen bewussten Umgang mit der wichtigen Ressource Regenwasser. In den Verwaltungen der jeweiligen Städte gibt es StadtkoordinatorInnen, die intern und extern als AnsprechpartnerInnen für die Themen der Zukunftsinitiative fungieren. Zusammen mit ihren DezernentInnen sind sie auch MultiplikatorInnen für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung in ihren Rathäusern.
Der Erfolg des Netzwerks basiert auf langjähriger Kooperation, dem Wissensaustausch und der gemeinsamen Umsetzung vielfältiger Projekte und Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung. Im Zentrum stehen die Entwicklung nachhaltiger Zukunftsstrategien für klimaresiliente Städte. Die Umsetzung von konkreten Baumaßnahmen, die Entwicklung und Anwendung von Arbeitsweisen für ein vernetztes und kooperatives Verwaltungshandeln in der Region sowie die Gestaltung von Plattformen für den Wissens- und Erfahrungsaustausch. So will man gemeinsam an einer klimaresilienten Region arbeiten.
Mehr Informationen auf www.klima-werk.de
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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