Die Buersche Straße in Gladbeck und der Radverkehr

Die Buersche Straße in Gladbeck
Eine Radfahrerin fährt vorschriftsmäßig im Mischverkehr auf der Buerschen Straße. Foto: Gerhard Blase

Eine Tragödie in vielen Akten

Leserbrief von Gerhard Blase

Gladbeck – 14.04.2025 – Buersche Straße – Eines vorweg: Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass dieses Thema nunmehr wirklich von allen Seiten betrachtet wurde. Auch wollen die meisten VerkehrsteilnehmerInnen auf dieser innerstädtischen Gladbecker Hauptverkehrsstraße i.d.R. nur schnell und möglichst sicher von A nach B gelangen. Dafür wurde diese Straße seinerzeit geplant und errichtet.

Zur Erinnerung:

Leserbrief: Zum Abbruch des Verkehrsversuchs Buersche Straße

Dieser Leserbrief zur Buersche Straße wurde noch vor der entscheidenden Planungsausschuss-Sitzung, hier veröffentlicht.

Grundsätzlich gilt: Die Wahl, welche Radverkehrsführungsform jeweils die geeignete und verkehrssichere darstellt, obliegt der zuständigen Straßenverkehrsbehörde in Zusammenarbeit mit der Straßenbaubehörde und der Polizeibehörde. Bei der Prüfung und Ermessensentscheidung hat sich die Straßenverkehrsbehörde an die gesetzlichen Regelungen zu halten.

Im Rahmen der erforderlichen Abwägungs- und Entscheidungsprozesse hat sie die Interessen und Schutzbedürfnisse der verschiedenen Verkehrsarten, beispielsweise die Trennung durch separate Radverkehrsführungen, zu berücksichtigen. Die getroffenen Anordnungen müssen aufgrund der besonderen Umstände zwingend erforderlich sein.

Dies bedeutet, dass die Planenden innerhalb jeder Kommune sich nach den aktuellen Rechtsnormen zu richten haben.


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Bezüglich des Verkehrsversuchs, wiederhole ich somit meine diesbezüglichen Ausführungen aus dem oben verlinkten Leserbrief:

„Anhand der Kosten des Verkehrsversuchs ist ersichtlich, dass die durchgeführten Maßnahmen, die wohl kostengünstigste Lösung im Rahmen des Bestandes darstellen, um eine sichere und regelkonforme Radverkehrsführung zu untersuchen.“ – und – „Zwar könnten theoretisch Radfahrende auch an Engstellen sicher im Mischverkehr fahren, wenn sich alle VerkehrsteilnehmerInnen an die Regeln hielten.

Dies bedeutet: Radfahren mitten auf der Fahrbahn, mit genügend Abstand zu den parkenden Kraftfahrzeugen, die Autos blieben hinter den Radfahrenden, überholen nicht und passen ihre Geschwindigkeit an.“

Als der Abbruch des Verkehrsversuchs und Einführung des Mischverkehrs auf der Sitzung am 18.04.2024, auf der ich als Zuhörer zugegen war, mit politischer Mehrheit beschlossen wurde, versuchte im Vorfeld noch Stadtbaurat Dr. Kreuzer, tapfer erste Zwischenergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Untersuchung zum Verkehrsversuch darzulegen und stieß seinerzeit auf taube Ohren.

Ergebnis des gemeinsamen Antrags von SPD, CDU und FDP:

SPD 5 x Ja,
CDU 4 x Ja,
Bündnis 90/Grüne 2 x Enthaltung
AfD 1 x Ja,
BIG/DKP 1 x Enthaltung,
Linke 1 x Nein,
FDP 1 x Ja.

Der Abbruch des Verkehrsversuchs sowie die Umsetzung der Mischverkehr-Variante (die ja vermutlich vorher zumindest mit den antragstellenden Parteien abgestimmt war), wurde somit am 18.04.2024 durch den zuständigen Ausschuss beschlossen.

Zu den kürzlich veröffentlichten Ausführungen bezüglich der Beschwerden bei der Dienstaufsicht sei folgendes gesagt. Es ist korrekt, dass zum Zeitpunkt des Beschlusses keine Gefahrenlage auf der Buerschen Straße vorlag. Da der Verkehrsversuch mit den getrennten Wegeführungen noch lief. Diese Feststellung wirkt, vor dem Hintergrund vorhandener Gefahren für Leib und Leben der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen, allerdings schon sehr konstruiert.

Bemerkenswert, dass nur eine politische Fraktion, ein Lobbyverband sowie einige engagierte BürgerInnen, hier am Ball blieben. Man gewinnt diesbezüglich leider schon den Eindruck, dass bei manchen gewählten VolksvertreterInnen immer noch die Einsicht fehlt, was sie da überhaupt am besagtem 18.04.2024 beschlossen haben.

Welche Auswirkungen sich durch den Mischverkehr an der Stelle ergeben, wird sich definitiv zeigen. (Ich ahne Schlimmes). Aus meiner Sicht zeigte der Versuch immerhin auf, dass eine getrennte Wegeführung der Verkehrsarten auf dieser Straße, im Rahmen der Regelwerke, kostengünstig möglich ist.

PS: Lief die wissenschaftliche Begleitung des Verkehrsversuchs eigentlich weiter und gibt es noch eine Veröffentlichung der Ergebnisse? – Ich frage für einen Freund…

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5 Kommentare

  1. Nachtrag:
    Bei aller Begeisterung zur Umsetzung des Mischverkehrs auf der Buerschen Straße und der damit verbundenen Rettung der Parkplätze sowie Förderung des guten Miteinanders, sollte aus meiner Sicht eine nicht unwesentliche Frage geklärt werden:

    Bleibt es hinsichtlich der endgültigen Beschilderung bei den Verkehrszeichen 277.1. sowie Tempo 30?

  2. Welcher Autofahrer will hinter einem Radfahrer her tuckern?

    Welcher Radfahrer will eine Schlange aus genervten Abgasbüchsen hinter sich aufgestaut wissen?
    Wieso nicht einfach die unnötigen Parkplätze streichen und alle haben zu 100% ihre Ruhe???

    Fußgänger auf den erhöhten Bürgersteig, Fahrradfahrer direkt daneben auf die Straße mit eigenem Streifen und selbstverständlich ein normaler Fahrbahnstreifen für alle Kraftfahrzeuge.

    Glück und Frieden für alle. Fehlender Pragmatismus und das Klammern an ein paar Parkplätzen schaffen einen unnötiges Thema, das Zeit und Energie aller Beteiligten verschlingt. Wird das Herumblödeln um dieses Thema als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Politik aufrechterhalten???….

    • Die Antwort ist im Grunde recht einfach:
      In Gladbeck gibt es keine unnötigen Parkplätze.

      Man sieht es auch an der Belegung in den Parkhäusern;)
      PS: Eigentlich kein Thema zum Herumblödeln..

    • Ich gehe gleich mal zählen, wie viele Parkplätze es sind. „Es gibt keine unnötigen Parkplätze“ ist Ansichtssache und keine in Stein gemeißelte Offenbarung. Den alten ungenutzten Oberhof umzubauen/ zu modernisieren würde sinnvollere Parkplätze schaffen z.B. Die paar wenigen Parkplätzen auf der Brücke sind meiner Meinung nach unnötig und an dieser Ansicht wird sich nichts ändern. Genauso unnötig wie ein PS bei einem simplen Beitrag.

    • Sorry, so leicht kann man sich wohl missverstehen.
      Sie wollen die (freien) Parkplätze in den Parkhäusern Gladbecks zählen?

      Recht so! – Dann werden Sie den Smiley am Ende der dritten Zeile, wahrscheinlich richtig interpretieren…

      PS: Die Unverzichtbarkeit der Parkplätze auf der Buerschen Straße, ergibt sich aus der Begründung zum Abbruch des Verkehrsversuchs.

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