Ausfalltage wegen Rückenschmerzen im Kreis RE steigen an

Ausfalltage wegen Rückenschmerzen
Die Fehlzeiten wegen Rückenbeschwerden sind im vergangenen Jahr im Kreis Recklinghausen mit 207.074 Fehltagen weiter auf hohem Niveau. Foto: AOK/Colourbox/hfr

Mehr als ein Drittel der Bevölkerung wegen Rückenbeschwerden in ärztlicher Behandlung

Gladbeck – 05.03.2025 – Die Ausfalltage wegen Rückenbeschwerden sind im Kreis Recklinghausen gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach verursachten Rückenschmerzen im Jahr 2024 allein bei den Versicherten der AOK NordWest im Kreis Recklinghausen insgesamt 207.074 Fehltage. Ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (192.049 Tage).

„Rückenbeschwerden gehören zu den größten Gesundheitsproblemen. Sie schränken die Lebensqualität vieler Menschen stark ein. Außerdem sind sie in erheblichem Umfang für medizinische und soziale Leistungen verantwortlich, verursachen enorme gesamtwirtschaftliche Kosten und belasten das Gesundheitssystem“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock anlässlich des bundesweiten Tages der Rückengesundheit am 15. März.


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Mehr als ein Drittel der Bevölkerung in ärztlicher Behandlung

Etwa 239.200 Menschen im Kreis Recklinghausen sind derzeit wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung, das entspricht 38,8 Prozent und damit mehr als ein Drittel der Bevölkerung. Die hohe Zahl an Ausfalltagen ist geradezu vorprogrammiert. Eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der AOK hat ergeben, dass die Mehrheit der Betroffenen in Westfalen-Lippe unter Rückenschmerzen im unteren Rücken beziehungsweise in der Lendenwirbelsäule oder im Kreuzbein (78 Prozent) leiden. 54 Prozent der Betroffenen haben Rückenschmerzen im Nackenbereich oder der Halswirbelsäule, 24 Prozent im mittleren Rücken oder der Brustwirbelsäule.

Ausfalltage – Mit Bewegung Rückenschmerzen vorbeugen

Langes Sitzen in gleicher Position und andere ungünstige Arbeitsplatzverhältnisse sowie dauerhaft schwere körperliche Belastungen wie in pflegenden Berufen beanspruchen den Rücken massiv. „Bei vielen Menschen ist der erste Reflex bei Rückenschmerzen, sich ins Bett zu legen und zu warten, bis es wieder besser wird. Doch eine derartige Schonung schwächt in vielen Fällen die Muskeln nur noch weiter und die Patientinnen und Patienten geraten leicht in einen Teufelskreis aus Schmerz, Verspannung und Schonhaltung“, so Kock. Die beste Evidenz für effektive Präventionsmaßnahmen gegen Rückenschmerzen liegt deshalb in der regelmäßigen körperlichen Aktivität, die nachweislich der Entstehung und Chronifizierung von Rückenschmerzen vorbeugt.

Den inneren Schweinehund überwinden

Die forsa-Umfrage zeigt das Dilemma bei der Umsetzung: Obwohl 75 Prozent der befragten Bürgerinnen und Bürger in Westfalen-Lippe zumindest ab und zu unter Rückenschmerzen leiden und fast alle (99 Prozent) wissen, dass regelmäßige Bewegung das beste Mittel für einen gesunden Rücken ist, können 57 Prozent ihren inneren Schweinehund nicht überwinden, um sich für ihre Rückengesundheit regelmäßig zu bewegen. Nur 41 Prozent der Befragten kümmern sich ihrer Meinung nach ausreichend um ihre Rückengesundheit. Bei 35 Prozent derjenigen, die dies nicht tun, scheitert es an der fehlenden Zeit. „Die Gründe der Passivität sind vielseitig, aber mit Blick auf die Herausforderungen des Alltags auch ein Stück weit nachvollziehbar“, sagt Kock.

Niedrigschwellige Trainingskonzepte

Laut AOK braucht es daher niedrigschwellige Trainingskonzepte. Im Rahmen ihrer Kampagne „Rücken? Mach ihn stärker!“ hat die Gesundheitskasse mit dem ‚AOK-Rückentrainer‘ ein entsprechendes Modul entwickelt. In einem sechswöchigen Programm mit jeweils zwei Trainingstagen je Woche werden Interessierten verschiedene Übungen per Video gezeigt, die sich einfach und ohne Hilfsmittel in den Alltag integrieren lassen. Die Trainingseinheiten stehen auch Nicht-Versicherten kostenlos im Internet unter aok.de/rueckentrainer zur Verfügung.

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