Rechtspopulistische AfD demonstriert gegen geplante Flüchtlingsunterkunft
14.05.2023 – Muttertag – Mit der Zuwanderung aus anderen Kulturen nach Deutschland ist das so eine Sache. Innerhalb des Parteienspektrums gibt es da ganz unterschiedliche Auffassungen. Manche sind gundsätzlich gegen Einwanderer. Andere ein bißchen. Und die meisten geben sich tolerant, unternehmen aber keinen Versuch, das Sterben im Mittelmeer zu verhindern. Im Gegenteil: Abwehrmaßnahmen weit vor unseren eigenen Grenzen finden immer Mehrheiten im Parlament.
Die rechte AfD will heute gegen die geplante zentrale Flüchtlingsunterkunft im Van der Valk-Hotel in Wittringen demonstrieren. Flugs hat auch das Gladbecker Bündnis für Courage eine Gegendemo angekündigt. Wie beide Seiten damit umgehen, dass auch Gladbecks Bürgermeisterin der Bezirksregierung in Münster ihre Bedenken gegen den Plan mitgeteilt hat, ist spannend. Eines ist jedoch klar: die Motive der AfD entspringen einer reflexartigen Fremdenfeindlichkeit. Die Gegendemonstration beginnt heute um 16.30 Uhr am Parkplatz neben Van der Valk.
Unterschiedliche Behandlung je nach Herkunftsland
Doch es gibt auch gravierende Unterschiede mit der Aufnahmebereitschaft. Unverhohlen wird von einer Zweiklassengesellschaft unter den Flüchtlingen gesprochen. Die Frauen, Kinder und einige Männer aus der Ukraine sind derzeit willkommen. Selbst altgediente Sozialarbeiter wundern sich über deren bevorzugte Behandlung. Woran mag das liegen? Etwa weil der Krieg in der Ukraine nicht so weit weg ist? Weil diese Flüchtlinge Europäer sind? Weil deren Religion mit der hier weit verbreiteten identisch bzw. verwandt ist?
>> Folgen Sie der Neuen Gladbecker Zeitung auch auf Facebook! <<
>> Diskutieren Sie mit in unserer Facebook-Gruppe <<
Bei Van der Valk sollen 620 Flüchtlinge zentral untergebracht werden
Es scheint, dass der Van der Valk-Konzern (Hotels, Motels, Alpin-Center-Bottrop) einen Weg gefunden hat, seine Häuser zu füllen. Denn nicht nur in Gladbeck sollen Flüchtlinge einziehen. In Moers ist das schon seit einem Jahr der Fall. Die Bezirksregierung in Münster verhandelt derzeit mit Van der Valk über Gladbeck. Für fünf Jahre soll das Hotel komplett angemietet werden und anschließend wird dann auf Staatskosten renoviert. Die Neue Gladbecker Zeitung berichtete mehrmals darüber:
Lesen Sie bitte hier:
> Hotel Van der Valk könnte 620 Flüchtlinge aufnehmen
> CDU Gladbeck gegen Flüchtlingsunterkunft Van der Valk
> Van der Valk – Bürgermeisterin bekommt kalte Füße
Selbst am Muttertag kennt die AfD kein Pardon
Keine Frage: das Problem Van der Valk muss gelöst werden! Noch ist überhaupt nicht klar, ob dort nur ukrainische Kriegs-Flüchtlinge untergebracht werden sollen oder auch solche, die aus Kriegsgebieten Afrikas und dem arabischen Raum zu uns flüchteten.
Gladbeck ist bisher sehr gut damit gefahren ankommende Flüchtlinge dezentral in nicht allzu großen Einheiten unterzubrigen. Das ist nicht immer einfach gewesen, doch die auf unsere Stadt zukommenden Probleme mit der Massenunterkunft am Rande der Stadt (ohne jedwede Infrastruktur) sind sehr wahrscheinlich auch nicht einfach.
Einzelne Parteien habe sich schon, ebenfalls reflexartig, hinter den Plan der Bezirksregierung gestellt. SPD und Grüne haben sich entsprechend geäußert. Die SPD-Bürgermeisterin hat der Bezirksregierung schriftlich ihre Bedenken mitgeteilt, nachdem die örtliche CDU sich eindeutig gegen den Plan positioniert hatte.
Angesichts der divergenten Gemengelage grätscht nun die AfD dazwischen. Welche Position die Gegendemonstranten zur Massenflüchtlingsunterkunft beziehen ist nicht bekannt. Die AfD wird von ihnen als „rassistische und rechtsextreme AfD Gladbeck“ bezeichnet.
Die Gegendemonstration beginnt am heutigen Muttertag um 16.30 Uhr am Parkplatz neben Van der Valk.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Ist ja klasse das ihr den Demointeressenten soviel Vorlauf zur Terminplanung für Van der Falk gegeben habt. Zeigt schon sofort die Politische Richtung die Ihr Blatt einschlägt.
Man kann nur berichten, wenn man Kenntnis von einem Sachverhalt erlangt.