Appell der Bürgermeisterin ans Ministerium: Testpflicht für Schülerinnen und Schüler vor dem Schulstart
06.08.2021 – Aktuelle Corona-Situation – Die Stadt Gladbeck hat in dieser Woche im Krisenstab die aktuelle Corona-Situation nochmals genau in den Blick genommen. Dabei wurde besonders die Situation zum bevorstehenden Schulstart sowie die allgemeine Infektionslage in der Stadt beleuchtet.
Testpflicht für alle am ersten Schultag
„Unser gemeinsames oberstes Ziel ist es sicherlich, in diesem Herbst und Winter Schule weiterhin im Präsenzunterricht zu behalten“, betont Bürgermeisterin Bettina Weist in ihrem Schreiben, das sie anlässlich des bevorstehenden Schulstarts an Schulministerin Yvonne Gebauer und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann richtete. Dabei regt die Bürgermeisterin analog zum Verfahren bei Urlaubsrückkehrern an den Arbeitsplatz an, von allen Schülerinnen und Schülern am ersten Schultag nach den Sommerferien die Vorlage eines aktuellen Tests vor Betreten der Schule zu verlangen.
Luftfilter für Klassenzimmer würden in Gladbeck nicht gefördert
Ein weiteres Thema ist die Lüftungssituation in den Klassenräumen. Zwar habe die Landesregierung beschlossen, mobile Luftfilteranlagen für Klassenräume, die lediglich nach Kategorie 2 lüftungsfähig sind, zu fördern, doch die Stadt Gladbeck verfügt allerdings ausschließlich in ihren Schulen über Fenstersituationen, die die Klassenräume in die Kategorie 1 einordnen. Somit besteht aktuell keine Förderfähigkeit. „Die Stadt Gladbeck würde aber sowohl in der Pandemie als auch über diese Zeit hinaus zusätzliche Zu-/Abluftanlagen in den Klassenräumen einbauen“, erklärt die Bürgermeisterin. Denn die Anlagen würden auch in Zukunft krisenunabhängig zur Verbesserung der Raumluft beitragen.
Landesregierung soll die Förderung erweitern
Um dieses Vorhaben umzusetzen, appelliert sie an die Landesregierung, eine finanzielle Förderung für den Einbau entsprechender Anlagen in die Klassenräume zu gewähren. Mit dem Einbau der vom Bundesumweltamt und dem Städtetag NRW empfohlenen Anlagen will die Stadt in den Klassenräumen der Grundschulen beginnen, da den Kindern dieser Altersgruppe noch keine Impfangebote gemacht werden können.
Aktuelle Corona-Situation: Hoher Inzidenzwert mit diffusem Ausbruchsgeschehen
Aktuell weist die Stadt Gladbeck mit 62,2 den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert im Kreis Recklinghausen auf. Insgesamt liegt weiterhin ein diffuses Ausbruchsgeschehen vor, bei dem sich die Infektionen über das gesamte Stadtgebiet sowie alle Altersgruppen verteilen. Einen Schwerpunkt bilden jedoch mehrere Positivfälle in einer Senioreneinrichtung mit insgesamt 11 Personen. Darunter befinden sich auch mehrere sogenannte Impfdurchbrüche. „Dies zeigt uns, dass wir zum Schutz der vulnerablen Gruppen in den Einrichtungen möglichst schnell gemeinsam mit dem Kreis Recklinghausen die dritten Impfungen forcieren müssen“, so die Bürgermeisterin. Unter den insgesamt 71 Fällen befinden sich zudem aktuell 11 positiv getestete Urlaubsrückkehrer.
Weitere Impfaktionen sind geplant
Ziel ist es daher, weiterhin möglichst viele Gladbeckerinnen und Gladbecker zu einer Impfung zu motivieren. Neben der laufenden Impfkampagne soll es zusätzlich zu der bereits angekündigten Impfaktion – für Erst- und Zweitimpfungen – am 21. August von 10 bis 14 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz weitere mobile Impfangebote geben, die im Norden und im Süden der Stadt Halt machen werden. Weitere Details nennt die Stadt, wenn die Abstimmung mit den beteiligten Akteuren abgeschlossen ist.
Hier informiert die Stadt Gladbeck zu Corona
Polizeibericht aus Gladbeck |
Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Nebelkerze aus dem Gladbecker Rathaus?
Kurz vor Beginn des neuen Schuljahres erklärt BM Weist, dass die Stadt Gladbeck nun verstärkt Zu-/Abluftanlagen in den Klassenräumen einbauen werde. Natürlich ist der Einbau von Lüftungsanlagen in Schulen sowohl energetisch als auch lufthygienisch sinnvoll. Der Anlass dieser späten Erkenntnis im Gladbecker Rathaus bleibt allerdings unklar. Es ist aber zu befürchten, dass die heutige Schülergeneration den Einbau solcher Anlagen während der eigenen Schulzeit nicht mehr erleben wird.