Gladbecks ehemaliger Grünplaner Manfred Schlüter hat einen Vorschlag
21.07.2024 – Weinberg – „Warum hat Gladbeck keinen Weinberg auf der Mottbruch-Halde. Auf der Bergbauhalde könnte man gut einen Weinvulkan machen!“, so die Idee von Manfred Schlüter. Der früherer Grünplaner der Stadt Gladbeck macht immer mal wieder mit kreativen Idee von sich reden.
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Schlüter: „Unser Ruhrgebiet hat eine vielfältige Haldenlandschaft aus ihrer Zechenvergangenheit hinterlassen. Die Halden der Nachbarstädte wurden durch individuelle, künstlerische Landmarken gekrönt. Hier in Gladbeck sollte ein gestalteter Vulkan entstehen und es wurde immerhin, ein Windrad daraus. Auch schön!“
„Aber, warum klappt es hier nicht mal mit einer alternativen, außergewöhnlichen Idee?“, fragt Schlüter, „Ein Weinberg auf der Südseite und ‚Gladbeck goes green‘.“
Der Grünplaner aus Leidenschaft schlägt vor: „Ein kleiner Weingarten als Start, mit ein paar hundert Reben. Schmale Terrassen mit kleinen Stützmauern aus Ruhrsandstein (örtlich vorhanden), verbunden mit Stufen. Dazu ein Plätzchen mit einem Schutzdach und Sitzgelegenheiten als Start. Das wäre doch mal eine Attraktivität für die Bevölkerung!“
„Was in Dortmund am Phönixsee klappt, sollte auch hier gelingen“, meint Manfred Schlüter.
Und Schlüter denkt schon weiter: „Das jährliche Winzerfest könnte dann in der Vulkanmulde stattfinden.“
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
ich lach mich kaputt, seit zig Jahren lebe ich diese Halde, ob Birne, Apfel, Birnen…. alles wächst, habt ihr das schon probiert…….nicht euer ernst……
Es bleibt jedem privat selbst vorbehalten sich jahrelang die kumulierenden Toxine im Obst von Bergehalden reinzupfeifen bis der Arzt kommt. Bei der Planung eines öffentlichen Standortes und in der Verantwortung als Betreiber und Eigentümer einer öffentlich genutzten Fläche unterliegt jeder einer Verkehrssicherungs- und Sorgfaltspflicht und kann nicht machen was irgendwer privat ausschließlich für sich selbst zu verantworten glaubt.
Im Umkehrschluss könnte ich dann auch an Spielplätzen Seidelbast, Goldregen und Vogelbeeren pflanzen, deren Toxine wirken nur halt sehr viel schneller und unmittelbar nachvollziehbar.
Die über das Wasser in Pflanzen und Früchte aufgenommen Schadstoffe von belasteten Böden kumulieren dagegen im Körper und führen früher oder später zu gesundheitlichen Auffälligkeiten, deren Zusammenhänge nachher schwer zuzuordnen sind.
Ausnahmen bilden hier unverwundbare Superhelden.
Zunächst ist gegen diese Idee nichts zu sagen, da südliche Hanglage usw. beste Voraussetzungen für den Anbau von Wein bietet und auch ein positives Stadtimage in Aussicht stellt.
Zwei Vorbedingungen müssen allerdings vor dem Einstieg in einen zielführende und ernstgemeinten Planungsprozess geklärt werden.
1. Bestehen von Seiten der zuständigen Unteren Bodenschutzbehörde bzw. der Unteren Naturschutzbehörde humantoxologische bzw. ökologische Bedenken hinsichtlich Nutzung einer Obstbaunutzung auf der Mottbruchhalde ?
2. wie ist die intensive Unterhaltungspflege (einschließlich einer künstlichen und dauerhafte funktionalen, Bewässerung) auf diesen trockenen und mageren Extremstandort langfristig finanziell gesichert? Und wer ist verantwortlich für die Nutzung.
Bei Pionierprojekten wie Emscherland in Castrop Rauxel (IGA2027) oder am Phönixsee in Dortmund wurde der Wein ausdrücklich auf unbelasteten Böden angepflanzt. Bei beiden Projekten haben Lokalgrößen wie RVR und Emschergenossenschaft sich den Weinanbau auf die Fahne geschrieben. Es würde mich bei einer Bergehalde sehr wundern, wenn es keinerlei Bedenken hinsichtlich Bodenbelastungen in Kombination mit dem Anbau von Nahrungsmittel geben würde. Selbst bei der Verwendung von bedenkenlosen Substraten kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Wer will dafür die Verantwortung übernehmen?
Nochmal, die Idee ist gut, sie sollte nur nicht als Luftschloss aufgebaut werden, welches spätestens nach der Prüfung der existenziellen Fakten wieder abgerissen werden muss.
Wenn die genannten Bedenken ausgeräumt werden können würde ich diese Idee ohne wenn und aber begrüßen.
An M. Raith zum Weinberg
Lieber Matthias, da prallen zwei Denkansätze aufeinander.
Die Fakten sind mir bekannt und die Erläuterungen interessant, aber mir zu kommerziell.
Ich dachte mehr an Natur, an Gemeinschaft, den Spass, die Idee und Gladbeck goes green.
Sonst hätte ich auch nicht seit ca. 40 Jahren, zwei Weinstöcke an meiner Hausfassade, trotz gepflastertem Bürgersteig. Die Trauben habe ich schon immer, den Vögeln überlassen.
Hier geht es um den Start einer Idee und nicht um die Aufzählung von Schwierigkeiten.
Ohne die IBA und Prof. Ganser wäre die Emscher noch immer nicht renaturiert.
Von Bedenkenträgern hat Gladbeck doch schon genug !
Weinbau im Ruhrgebiet?
Nichts Neues, das Netz ist voll von Berichten über Weinbau in der Ruhrregion.
Weinbau in Gladbeck? Auch nicht Neues. Seit Jahren betreibt ein Gladbecker Pionier Weinbau auf einem kleinen Wingert an der Voßbrinkstraße in Rentfort.
Dabei erscheint mir das Terroir der Rentforter Lage schadstoffärmer als das einer Bergehalde. Wein kann sehr tief wurzeln, und ich möchte mir nicht vorstellen, mit welchen Schadstoffen Wein der Lage Mottbruch belastet wäre.
Die Idee von Manfred Schlüter, am Südhang der Mottbruchhalde einen Weinberg anzulegen, ist gut. Sie ist aber nicht neu. Vor ein paar Jahren hatte es dazu schon recht weit gediehene, nicht veröffentlichte Vorstellungen gegeben, die für die Internationale Gartenausstellung 2027 (IGA 27) präsentiert werden sollten.
Beispielsweise hatte sich eine Winzergenossenschaft bereit erklärt, sich mit ihrem Fachwissen und ihren Marktkenntnissen zu engagieren. Eine prominente Rebschule wollte Rebstöcke aussuchen, die trotz der besonderen klimatischen und insbesondere auch für die sehr ungewöhnlichen Bodenverhältnisse geeignet sein konnte. Eine international tätige Rosenzüchterfirma zog in Erwägung, für die Weinbergseite der Halde eine neue Rosensorte zu züchten und wollte sie Gladbecker Rose nennen. Am oberen Ende des Weinbergs war eine Weinstube angedacht, am unteren Ende mit Zugang für PKW eine Verkaufsstelle für Wein.
Das Ganze wurde allerdings jäh gestoppt. Grund war das Windrad, das – wegen des zu späten und schwachen Widerstandes aus Gladbeck – auf dem Haldentopp errichtet werden konnte. Das führte zum Ausschluss der Halde aus den Planungen für die IGA, die Grundlage der damalige Weinberg-Idee war.
Wer immer sich jetzt für einen Gladbecker Weinberg engagiert, sollte zunächst sicherstellen, dass sich der RVR als für die Halde verantwortliche Institution engagiert und unter allen in Betracht kommenden Gesichtspunkten eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt. Sollte ein Weinberg grundsätzlich möglich sein, bräuchte er dauerhaft verlässliche und teure Pflege. Einnahmen wäre nicht zu erwarten. Produktion und Vermarktung von garantiert schadstofffreiem und damit trinkbarem Halden-Wein aus Gladbeck dürfte kaum möglich und erlaubt sein.
Winzer Genossenschaft Mottbruchhalde
Auf meinen Vorschlag erhielt ich überraschend vielfältige Resonanz und auch Vorschläge.
Eine Gruppe älterer Weingenießer boten spontan ihre Hilfe an.
Ja, sie hätten sogar einen absoluten Wein-Experten in ihren Reiher, der mit Freuden das winzerische Know how, beisteuern würde.
Ein weiterer Hinweis verwies auf das verbesserte Mikroklima, der dort vorbeifließenden, renaturierten Boy. Ja, man könnte sie dort auch, zur Wasserversorgung, noch aufstauen.
Es darf nur nicht ewig geplant werden.