Verbraucherzentrale warnt vor Abzocke

Verbraucherzentrale warnt vor Abzocke
In fast jeder Stadt gibt es seriöse örtliche Schlüsseldienste. Das Abzock-Risiko ist da deutlich geringer. Symbolfoto: Pixabay

Handwerk mit doppeltem Boden

23.02.2023 – Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Handwerkernotdiensten

> vorab genannte Kosten sagen nicht immer etwas über später geforderten Preis aus
> vor Ort geforderte Summe kann deutlich höher ausfallen
> Handwerkernotdienste bei Internetsuche genau prüfen

Immer wieder erreichen die Verbraucherzentrale Beschwerden über Handwerkernotdienste, die völlig überhöhte Rechnungen für ihre Leistungen stellen. KundInnen sollten wachsam sein und die wichtigsten Fallstricke kennen.

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Kürzlich berichtete ein Verbraucher von einer Rechnung über 500 Euro für den Anschluss einer neuen Waschmaschine und die Entsorgung des alten Geräts, obwohl man ihm vorab am Telefon lediglich eine Preisspanne von 50 – 150 Euro nannte.

Zur Masche unseriöser Unternehmen gehört es nämlich, vorab falsche oder absichtlich irreführende Angaben zu den voraussichtlichen Kosten zu machen. So nennen sie, entgegen der gesetzlichen Vorschriften, oft lediglich den Nettopreis oder Anfahrtskosten und weitere Pauschalen verschweigen sie. Am Telefon sprechen VerbraucherInnen zudem in der Regel nicht mit dem Handwerkernotdienst selbst, sondern lediglich mit einer Vermittlerplattform.

Überhöhten Preisforderungen nicht voreilig nachkommen

Vor Ort werden dann Kleinstmaßnahmen mit überdimensioniertem Zeitaufwand durchgeführt und mit weiteren vorgeschobenen Gründen wird ein Preis verlangt, der teilweise beim zehnfachen des Ursprungspreises am Telefon liegen kann. Meist werden VerbraucherInnen dann nachdrücklich dazu aufgefordert, den überhöhten Preis sofort in bar oder mit EC-Karte zu zahlen. Auch wenn der BGH in einer Grundsatzentscheidung 2021 die Rechte von VerbraucherInnen gestärkt hat, ist es im Nachhinein nahezu unmöglich, das Geld wieder zurückzuverlangen. Die auf der Rechnung angegebene Adresse der Firma ist meist falsch, stellenweise existieren die genannten Personen nicht einmal.

Handwerkerdienste bei Internetsuche genau prüfen

Durch geschickte Manipulation schaffen es unseriöse Anbieter und Vermittlerplattformen, bei Suchmaschinen stets als erstes angezeigt zu werden. Auch in Telefonbüchern und Hausfluren von BerlinerInnen sind diese Unternehmen oft prominent platziert. Die Verbraucherzentrale rät deshalb, bei der Handwerkersuche auch im Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren und die Dienste im Internet genau anzuschauen.

Ein fehlendes oder unvollständiges Impressum ist beispielsweise ein Warnzeichen, das Unternehmen besser zu meiden. Es ist außerdem ratsam, ein ortsansässiges Unternehmen zu beauftragen und Vermittlungsplattformen zu vermeiden.

Sollten Sie nach der ausgeführten Reparatur mit einer horrenden Rechnung konfrontiert werden, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, diese direkt in Bar oder mit EC-Karte zu bezahlen”, rät Simon Götze, Jurist bei der Verbraucherzentrale Berlin. „Versuchen Sie in solchen Fällen, Zeugen hinzuziehen. Im Zweifel scheuen Sie sich nicht, die Polizei zu kontaktieren”, so Götze.

Wer für den Notfall vorbereitet sein will, sollte sich die Telefonnummern der lokalen Schlüssel- und Handwerkerdienste im Kiez notieren oder sich im Bekanntenkreis nach Erfahrungen umhören. So spart man sich im Notfall immerhin die mühselige Internetrecherche.

Weitere Informationen

https://www.verbraucherzentrale-berlin.de/handwerker

Dieser Artikel basiert auf einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Berlin.


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