Sport in Gladbeck – wie geht es mit weniger Geld weiter?

Zweite „Gladbecker Sportkonferenz“ im Ratssaal

30.10.2023 – Sport in Gladbeck – Die aktuelle Sportverhaltensanalyse, das Haushaltsdefizit oder die Inklusion im Gladbecker Sport waren nur ein Teil der Themen, die bei der zweiten „Gladbecker Sportkonferenz“ besprochen wurden. Mehr als 40 VertreterInnen aus Gladbecker Vereinen kamen am Mittwochabend zum Austausch im Ratssaal zusammen.

Bürgermeisterin Bettina Weist begrüßte die TeilnehmerInnen und gab einen Überblick über die Themenfelder der Konferenz. Der Aufschlag erfolgte mit der neu beauftragten Sportverhaltensanalyse, die zuletzt 2012 erhoben wurde. „Sie ist eine wichtige Grundlage für unsere Sportentwicklungsplanung, um den gegenwärtigen und künftigen Sportbedarf möglichst exakt zu bestimmen“, so Bettina Weist.

Julia Schmidt, Leiterin der Sportabteilung, führte weiter aus, dass die Bedarfsanalyse auch Handlungsempfehlungen und Maßnahmen nennen wird, „wie die vorhandenen Sportanlagen bedarfsgerecht und zukunftsorientiert angepasst und weiterentwickelt werden können“.

Schlechte finanzielle Lage der Stadt trifft auch den Sport

Dass die finanzielle Lage auch zur Unterstützung der Gladbecker Vereine dramatisch ist, machte die Bürgermeisterin mit ihrem Bericht zum Haushalt 2024 deutlich. Bei einem Defizit von 17,3 Millionen Euro müssen alle freiwilligen Leistungen auf den Prüfstand, dazu gehört auch der Sport. Die finanzielle Misere trifft ähnlich auf fast alle Städte im Kreis und der Region zu, da viele Pflichtaufgaben für Land und Bund zu leisten sind, die finanziell nicht mehr allein gestemmt werden können. Die Stadt hofft auf finanzielle Unterstützung durch das Land, „um dann zu sehen, welche Spielräume wir haben“, so Bettina Weist.

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Weiteres wichtiges Thema: Die Bewegungsentwicklung bei Gladbecker Kindern, die sich in den vergangenen Jahren verschlechtert hat. Dies stellte Sandra Steiger vom Stadtsportverband vor. Aktuell sind Tests zu den motorischen Fähigkeiten in ersten und vierten Gladbecker Grundschulklassen abgeschlossen worden, die jetzt auch im Landesvergleich ausgewertet werden.

Tim Tersluisen, neuer Sportentwicklungsplaner der Stadt Gladbeck, nannte aber bereits als Zwischenergebnis, dass sich deutliche Defizite bei den Kindern bestätigen. Handlungsempfehlungen und kompensatorische Maßnahmen für Lehrkräfte und Vereine werden aus den Testergebnissen entwickelt. Michael Berger, Leiter des Amtes für Rat, Bürgerschaft und Sport, teilte mit, dass laut Beschluss des Sportausschusses die Stadt Anfang 2024 Sportgutscheine an alle Kinder der ersten Klassen verteilt, die den Jahresbeitrag für einen Sportverein decken. „Damit wollen wir das große Ziel erreichen, Kinder in Bewegung zu bringen“, so Berger.

Die Inklusion im Sport soll in Gladbeck mehr zur Selbstverständlichkeit werden

Bürgermeisterin Bettina Weist berichtete in der Sportkonferenz von der Fahrt zu den Special Olympic World Games in Berlin. Ziel in Gladbeck ist es, Menschen mit Handicap im Sport sichtbarer zu machen und für sie mehr Angebote zu schaffen. Michael Berger informierte, dass sich Mitte Oktober der runde Tisch „Inklusion im Gladbecker Sport“ gegründet hat. Er will sich als wachsendes Netzwerk zum Beispiel ein öffentliches Sport- und Spielfest für Menschen mit Beeinträchtigungen in Gladbeck organisieren.

Ein positives Fazit konnte man zur Premiere der Veranstaltung „Sport goes Party“ mit der Bekanntgabe der GewinnerInnen der SportlerInnenwahl ziehen. Das neue Aushängeschild für den Gladbecker Sport hat Potenzial für mehr und soll 2024 fortgesetzt werden. Weitere Informationen erfolgten zur Digitalisierung innerhalb der Sportabteilung. Aktuell arbeitet man an einer Homepage, die alle Sportstätten in Gladbeck aufzeigt. Die Vergabe soll damit vereinfacht werden und schneller erfolgen, indem Vereine über das neue System ihre Buchungen direkt eingeben können.