Seniorenunion der Gladbecker CDU zur Sparkasse

Seniorenunion der Gladbecker CDU zur Sparkasse
Die Schließung dieser Sparkassenfiliale befürchtet die Gladbecker CDU. Bild: Screen von der Sparkassen-Webseite

Mit einem Offenen Brief wendet sich die CDU an die Bürgermeisterin

Seniorenunion befürchtet Schließung der Sparkassen-Zweigstelle Rentfort-Nord

17.03.2023 – Seniorenunion

Sehr geehrte Frau Weist,

gewiss haben Sie der WAZ am 16.03.2023 entnommen, dass sich die Senioren Union der CDU in Gladbeck große Sorgen um das Angebot der Sparkasse Gladbeck macht. Konkret befürchten wir, dass die Sparkasse Gladbeck beabsichtigt, ihre Filiale in Rentfort zu schließen oder zumindest die persönliche Beratung und Betreuung in dieser Filiale.

Sollte unsere Vermutung sich bestätigen, wäre dies für alle Rentforter Kundinnen und Kunden der Sparkasse eine sehr schlechte Nachricht; für die Seniorinnen und Senioren wäre sie eine Katastrophe. Mit der Schließung von Sparkassen-Filialen im gesamten Stadtgebiet hat sich der Service der Sparkasse insbesondere für die ältere Generation zunehmend und dramatisch verschlechtert. Würde die Filiale in Rentfort schließen, blieben neben der Zentrale in der Stadtmitte nur noch die Filialen in Brauck und in Zweckel übrig. Und auch hier müssen wir bereits drastisch gekürzte Öffnungszeiten feststellen.

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Diese „Geschäftspolitik“ der Sparkasse ist für uns Seniorinnen und Senioren nicht hinnehmbar. Viele von uns – insbesondere die Hochbetagten – sind in ihrer Mobilität eingeschränkt und können nicht problemlos von der Berliner Straße oder der Lottenstraße zur Zentrale in die Stadtmitte fahren. Sie, sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, wohnen selbst in Rentfort und kennen deshalb die Situation genau.

Auch der oft gehörte Hinweis, die alten Menschen könnten ihre Bankgeschäfte doch online erledigen, hilft uns nicht weiter. Nicht alle Seniorinnen und Senioren sind technisch in der Lage, in der digitalen Welt mitzuhalten. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an die Bewegung in Spanien „Wir sind alt, aber keine Idioten“. Der „Aufstand der Alten“ hat sich gerade an den Schließungen von Bankfilialen und dem Zwang zur digitalen Geschäftsabwicklung entzündet. Damit wir nicht missverstanden werden: Die Digitalisierung ist in vielen Bereichen – beispielsweise bei den Angeboten der Stadtverwaltung – zwingend und richtig. Aber wir brauchen auch ein hinreichendes Angebot an persönlicher Betreuung und Beratung.

Nach dem Abriss der Schrottimmobilie Schwechater Straße 38 entwickelt sich gerade in Rentfort-Nord ein neues, kleines Geschäftszentrum. Damit erwacht nach vielen Jahren der Stadtteil aus seinem Dornröschenschlaf und stellt sich zukunftsfähig auf. Für diese positive Entwicklung, zu der Sie als Bürgermeisterin maßgeblich beitragen, sind wir Seniorinnen und Senioren sehr dankbar. Zu einer guten Nahversorgung gehört aber auch eine Sparkassen-Filiale mit zumutbarer Erreichbarkeit.

Die Schließung der Sparkassen-Filiale wäre in diesem Zusammenhang kontraproduktiv. Nur wenn wir in den Stadtteilen eine hinreichende Nahversorgung haben, können wir – die ältere Generation – möglichst lange selbstbestimmt in unseren Quartieren leben. Leider müssen wir auch bei Ärzten und Apotheken oder bei anderen Einrichtungen der Daseinsvorsorge feststellen, dass man sich aus der Fläche zurückzieht und es zu Konzentrationen kommt.

Deshalb bitten wir Sie, sehr geehrte Frau Weist, als Bürgermeisterin der Stadt Gladbeck und als Vorsitzende des Verwaltungsrates der Sparkasse Gladbeck: Stellen Sie sich an die Seite der älteren Menschen Gladbeck und verhindern Sie die Schließung der Filiale in Rentfort, und auch der verbliebenen Filialen in Zweckel und in Brauck. Die Sparkasse Gladbeck wirbt auf ihrer homepage, dass sie sich „im 5. Jahr in Folge nach einer umfangreichen Analyse durch die Gesellschaft für Qualitätsprüfung – „BESTE BANK vor Ort“ nennen“ darf. Das soll so bleiben. Aber eine „Beste Bank vor Ort“ muss auch in den Stadtteilen präsent bleiben.

Für uns Seniorinnen und Senioren reicht es nicht, wenn wir an Automaten Bargeld abheben oder Kontoauszüge drucken können. Wir brauchen Menschen, mit denen wir reden können. Wenn die Sparkasse Gladbeck diesen persönlichen Service nicht mehr leisten kann, wodurch unterscheidet sie sich dann von einer beliebigen Online-Bank?

Unsere Nachbarn in den Niederlanden machen uns vor, wie das geht. So hat dort eine Supermarktkette die Zahl ihrer „Plauderkassen“ gerade auf 200 verdoppelt. An einer „Plauderkasse“ kommt es nicht darauf an, die Kunden möglichst schnell abzufertigen, sondern den Menschen, insbesondere den älteren Menschen, die Möglichkeit einer kurzen Kommunikation zu bieten. Wir denken nicht, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen dies aus reiner Menschenliebe tut. Wir glauben, dass man sich von dieser Maßnahme eine größere Kundenbindung verspricht. Warum denkt nicht auch unsere Sparkasse so? Wäre es nicht richtig, mit dem persönlichen Beratungsangebot langjährige Kunden auch weiterhin an die Sparkasse zu binden?

Sehr geehrte Frau Weist, wir bitten Se noch einmal um Ihre Unterstützung. Als Bürgermeisterin und Vorsitzende des Verwaltungsrates sind sie in Gladbeck eine einflussreiche Frau. Bitte machen Sie Ihren Einfluss für die ältere Generation bei einem für uns wichtigen Anliegen geltend.

Sollte sich bewahrheiten, dass die Sparkassen-Filiale in Rentfort geschlossen wird, wäre das für die Seniorinnen und Senioren eine große Enttäuschung. Unsere Sparkasse darf die ältere Generation nicht im Stich lassen.

Seniorenunion der Gladbecker CDU


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

3 Kommentare

  1. die Konsolidierungsmaßnahmen der einzelnen Bankhäuser und Sparkassen zeitigen doch nur dem Umstand Rechnung, dass man sich ja zehnte lang eine goldene Nase an den Kunden verdient hat, und jetzt wo das Geld wieder teurer wird, kann der Kunde schauen, wo er bleibt.

    ein ähnliches Verhalten hat auch die Volksbank Gladbeck an den Tag gelegt. So wurde unter anderem auch die Zweigstelle in Zweckel geschlossen, und die nette Dame in der Filiale an der Goethestraße scheint den Auftrag zu haben, jedem, der nicht annähernd sechsstellig verdient, per Brief die Option nahe zu legen, sich doch bald eine andere Bank zu suchen.

    Kaum werden die Zeiten schlecht, beginnt die Rosinenpickerei. Unter anderem aus diesem Grund habe ich vor geraumer Zeit selbst den Schritt zu digitalen Bankhäusern gewagt und bis heute nicht bereut. Denn ich werde keiner Bank mein Geld hinterher werfen, die mir im Sonnenschein einen Schirm bietet, ihn dann aber weg zieht, wenn es anfängt zu tröpfeln. Vielleicht sollte man in der Stadt Gladbeck oder aber vielleicht sogar im Kreis Recklinghausen eine Möglichkeit bieten, Seniorinnen und Senioren eine Art Unterricht zur Nutzung digitaler Banken wahrzunehmen. Die VHS wäre sicherlich auch mit im Boot.

  2. gewiss haben Sie der WAZ am 16.03.2023 entnommen##

    Weiß die SeniorenUnion denn nicht, dass uns Betty im AR (und als Vorsitzende des Verwaltungsrates) der Sparkasse ist;
    DAS Muss sie doch alles genau wissen ! Ob o. Nicht !?
    ( Wenn sie in den Sitzungen aufgepasst hat;-)) )

    • Wer soll „uns Betty“ sein?

      vielleicht könnten Sie etwas weniger kryptisch schreiben, damit alle an dieser Unterhaltung teilnehmen können.

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