Neue Eigentümer haben das Haus energetisch saniert
08.12.2023 – Ricken-Haus – Viele, viele Jahre war das Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Horster Straße/Friedrichstraße ziemlich heruntergekommen. Aus dem einstigen Haus mit dem Eisen- und Haushaltswarenladen war eine heruntergekommene Immobilie geworden. Als der ursprüngliche Traditionsladen Ricken schloss, über nahm der Sohn das Haus und den Laden. Er betrieb dort einige Jahre ein Geschäft für Haushaltswaren und Geschenkartikel. Nach mehreren Mieterwechseln findet man dort jetzt ein arabisches Lebensmittelgeschäft mit Fleisch- und Fischtheke.
Der Käufer des Ricken-Hauses ließ es zunächst vergammeln
Der schmucke Neubau am ehemaligen P&C-Standort am Markt liegt genau gegenüber dieser Immobilie. Es war über Jahre ein krasser Gegensatz und trug nicht zur Imageverbesserung der Lage bei. Doch seit einem Jahr tat sich etwas am Ricken-Haus. Die Fester sind inzwischen ausgetauscht, das Dach wurde isoliert und neu eingedeckt, die Fassade gedämmt, verputzt und gestrichen. Das Haus kann sich jetzt sehen lassen und ist nun ein Schmuckstück geworden.
Wieder wird das Haus eingerüstet
Einige Tage waren die Gerüste abgebaut und man konnte das Haus in voller Pracht sehen. Doch heute früh begannen Arbeiter damit, zwei Teilflächen der Fassade wieder einzurüsten. Hintergrund ist, dass die Malerarbeiten nicht zufriedenstellend ausgeführt wurden. Breite Streifen ziehen sich über den grau gestrichenen Teil. Jetzt müssen die Maler noch mal ran und nacharbeiten.
Rückblick auf die Eisenwarenläden der Innenstadt
Ricken war über Jahrzehnte eines der führenden Häuser im Innenstadtbereich. Doch es gab noch einige weitere Läden mit ähnlichem Sortiment. Da ist zunächst Eisen-Tillco zu nennen. Das Eisenwarengeschäft befand sich zunächst am Marktplatz und zog dann zur Hoch-/Bachstraße um. Später gab es eine Filiale am Oberhof, wo sich in einer oberen Etage auch die Büroräume befanden. Eine weitere Filiale hatte Eisen-Tillco in Dorsten. Gegenüber von Tillco, links neben dem heutigen City-Center betrieb Schüren ein Haushalts- und Eisenwarengeschäft. Weitere Geschäfte dieser Art waren Rüberg auf der Lambertistraße und Drüberg am Anfang der Rentforter Straße. Sie alle hatten irgendwann keine Chance mehr gegen die Baumärkte auf der „grünen Wiese“.
| Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
Ich möchte die Diskussion „Eisen Tillco“ noch einmal aufnehmen.
In dem Buch Gladbeck-Bewegte Zeiten, Die 50er Jahre, Seite 20 wird die Fertigstellung des Hochhauses mit 1955 beschrieben. Dort wird auch der Mieter im Untergeschoß mit „Eisen-Tillco“ benannt. Ersichtlich auch die Firmenbezeichnung über der Fensterfront. Ein Fahrzeug (vermutlich Mercedes), geparkt vor dem Gebäude, deutet ebenfalls auf die 50er Jahre.
Ein weiteres Fotodokument aus 1960 bestätigt den Firmensitz im „Hochhaus“.
Es existiert ein Oberhof-Foto aus 1970. Leider liegt mir keine vergrößerbare Version vor. In der Tat existiert noch der Schriftzug „Eisen-Tillco“, aber in einem anderen Layout auf der Fläche als die Jahre zuvor.
Keine Frage, Mitte der 60er Jahr, war der Standort Ecke Hochstr./Bachstraße, auch hier existieren im www einige Fotos.
Schon vor unserer Diskussion hatte ich versucht die Daten für die „drei“ Standorte in Gladbeck von der heutigen Firma (Bottrop-Kirchhellen) zu erfragen. Ich habe leider keine Antwort bekommen.
M.E. erfolgte der Umzug von Eisen-Tillco vom Markt (späteres Janes Ladenlokal) nicht zum Geschäftslokal Ecke Hoch-/Bachstraße, sondern zuerst zum Oberhof und dann (60iger Jahre) zu Hochstraße.
Das „Hochhaus“ am Oberhof wurde aber erst Anfang der 60er als höchstes Wohnhaus Gladbecks gefeiert.
Ich habe von 64-67 bei Eisen-Tillco gelernt und wenn ich mich recht erinnere, wurde die „Filiale“, unten im Hochhaus am Oberhof, erst später eröffnet.
Ich war für ein paar Monat dorthin abgeordnet.
aus der Geschichte: der alte Ricken ( und Gründer des Geschäfts)
war mal. mit meinem Vater zusammen.
in russischer Kriegsgefangenschaft.
Lang ist’s her und beide inzwischen lang Tod.