Naturdenkmale: 13 stehen in Gladbeck

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Naturdenkmale: 13 stehen in Gladbeck
Das Naturdenkmal liegt westlich des Hofes Sump, südlich des Quälingsbaches und östlich der Autobahn A 31. Die Stieleiche ist ca. 15 Meter hoch und und hat einen Stammumfang von ca. 300 cm, gemessen in 1 Meter Höhe über dem Erdboden. Foto: Heimatverein Gladbeck

Im Kreis Recklinghausen sind 95 Naturdenkmale geschützt

Neue Naturdenkmal-Verordnung für den Innenbereich in Kraft getreten

04.04.2024 – Naturdenkmale – Eine stattliche Eiche mitten in der Recklinghäuser Innenstadt. Mehr als 120 Jahre steht sie dort bereits, hat erlebt, wie Generationen von Recklinghäusern unter ihr Schatten suchten. Nicht weit von ihr die Altstadtschmiede, in deren Richtung sie ihre imposanten Äste streckt.


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Wem dieser Baum und auch andere besondere Schöpfungen der Natur schon einmal aufgefallen sind, kann sie dank guter Pflege und des besonderen Status hoffentlich noch viele Jahre beobachten. Dafür sorgt auch die Untere Naturschutzbehörde, die sie als Naturdenkmale unter besonderen Schutz stellt.

Naturdenkmale sind durch eine neue Verordnung besonders geschützt

Ab sofort gilt eine neue Naturdenkmal-Verordnung im Kreis Recklinghausen. Diese betrifft den Innenbereich, also die stark bebauten Bereiche der zehn kreisangehörigen Städte, wo zum Beispiel kompakte Siedlungen bestehen und Bebauungspläne gelten. Insgesamt 95 Naturdenkmale wurden nun für die nächsten 20 Jahre geschützt.

Hier die Liste aller Naturdenkmale

Naturdenkmale macht aus, dass sie von der Natur hervorgebracht wurden und sich in ihrer Besonderheit, Einzigartigkeit und Schönheit oder in ihrem historischen Wert von anderen Schöpfungen der Natur abheben. Als Naturdenkmal geschützt werden z. B. Bäume oder Baumgruppen, die auffällig groß, besonders alt oder auffällig natürlich gewachsen sind. Einige Bäume sind unmittelbar mit besonderen Orten verbunden, zum Beispiel zentralen Plätzen, Kirchen oder historischen Gebäuden, und bilden in dieser Kombination ein erhaltenswertes kulturhistorisches und oft auch wirtschaftlich bedeutendes Ensemble.

„All diese Bäume werden in ihrer Besonderheit und Einzigartigkeit aber auch Schönheit wahrgenommen. Sie prägen ihre Umgebung und sind oftmals Anlaufpunkt für viele Generationen“, weiß Andreas Kückmann von der Unteren Naturschutzbehörde.

Nicht nur Bäume, auch Findlinge können Naturdenkmale sein

Aber auch Findlinge können ein Naturdenkmal werden, wenn sie in ihrer Lage und ihrem Aussehen Zeugnis geben von der Geschichte. Viele Findlinge wurden beispielsweise während der Eiszeiten von Gletschern aus dem Norden Europas bis in den Kreis Recklinghausen transportiert und bekamen so über Jahrtausende ihre einzigartige Form. Außerdem können bedeutsame Flächen bis fünf Hektar geschützt werden – und sind es ab sofort auch. Genauer gesagt die Narzissenwiese am Schlosspark in Herten und eine Obstwiese in Waltrop.

Zusätzlich zu den beiden Flächen finden sich 71 Einzelbäume, 13 Baumgruppen und neun Findlinge in der neuen Verordnung. Über die Hälfte der Naturdenkmale ist im Vergleich zur letzten Verordnung hinzugekommen. „Leider haben wir im Laufe der Jahre einige Bäume durch Krankheiten und altersbedingte Schäden verloren, sodass wir uns sehr freuen, mit der aktuellen Verordnung wieder neue Zeugnisse unserer schönen Natur unter besonderen Schutz stellen zu können“, sagt Kückmann.

Die Eiche in der Recklinghäuser Innenstadt ist übrigens einer der alten Bäume, die bereits durch die letzte Verordnung geschützt waren. Sie ist auch ein gutes Beispiel für die Bemühungen des Kreises, Naturdenkmale zu erhalten. „Erst im letzten Jahr wurde bei den regelmäßigen Kontrollen unserer Naturdenkmale ein Schaden an der Eiche festgestellt, die in der Innenstadt einen eher schwierigen Standort hat. Durch gezielte Pflegemaßnahmen und einen Rückschnitt konnte dieser Schaden behoben werden, sodass die Eiche der Recklinghäuser Altstadt hoffentlich noch viele, viele Jahre erhalten bleiben wird.“

Der Schutzstatus eines Naturdenkmals

Unter Schutz gestellt werden das Naturdenkmal sowie die unmittelbare Umgebung. Alle Handlungen, die zur Schädigung des Naturdenkmals führen können, sind dann verboten. Das bedeutet auch, dass der Eigentümer nicht mehr frei über die Gestaltung der Fläche verfügen kann. Im Gegenzug muss er sich aber auch nicht mehr um die Pflege des Baumes kümmern. Der Kreis Recklinghausen kontrolliert regelmäßig die Naturdenkmale und führt notwendige Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen durch.

Der neuen Verordnung war ein langer Prozess vorausgegangen. So konnten Bürgerinnen und Bürger Vorschläge einreichen, Behörden und öffentliche Stellen beteiligten sich. Grundstückseigentümer, auf deren Gelände sich die potentiellen Naturdenkmale befinden, informierte der Kreis und hörte sie an und zuletzt die Pläne offengelegt. Natürlich mussten alle vorgeschlagenen potentiellen Naturdenkmale zudem durch die Untere Naturschutzbehörde geprüft. In einer Matrix sind sie bewertet. Am 19. März hat der Kreistag nach über fast eineinhalb Jahren die finale Verordnung beschlossen.

Die Verordnung, zu der auch die Liste aller Naturdenkmale im Kreis Recklinghausen gehört, gibt es auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-re.de/naturdenkmale.

So viele Naturdenkmale stehen in den kreisangehörigen Städten:

Castrop-Rauxel: 5
Datteln: 4
Dorsten: 15
Gladbeck: 13
Haltern am See: 5
Herten: 20
Marl: 8
Oer-Erkenschwick: 4
Recklinghausen: 14
Waltrop: 7


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

2 Kommentare

  1. Die Festsetzung einer Naturdenkmalliste durch einfachen Schreibtischentscheid einer Behörde wie dem Kreis Re ist schon seit Jahren eine schlichte Farce. Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren noch mehrere Findlinge in der Liste berechtigterweise vermerkt waren. Dann wurden sie später einfach – ohne irgendwelche Begründungen – aus der Liste entfernt! Gibt es etwas Langlebigeres als Findlinge in der Natur??? Die Steine liegen sicher heute noch an ihren Stellen. Ebenso wurden vom BUND und NABU Bäume vorgeschlagen, die von den „Sesselfurzern“ im Kreis einfach ignoriert wurden. Die Entscheidung über die eigenen Naturdenkmale gehört ebenso wie die der anderen Denkmale in die demokratische Zuständigkeit jeder Kommune selbst!
    Dr. W. Schneider (jahrelanges Mitglied und Sachbearbeiter des BUND)

  2. Leider ist die neue Naturdenkmalliste des Kreises Recklinghausen (http://www.kreis-re.de/Inhalte/Buergerservice/Umwelt_und_Tiere/Umwelt/Untere_Naturschutzbehoerde/Naturdenkmale.asp) zumindest für Gladbeck nicht so positiv zu bewerten.

    Die Anzahl ist mit 13 gleich geblieben und trotz umfangreicher Nennungen von Gladbecker Vereinen und Einzelpersonen nicht erhöht. Zwar wurden davon einige neu in die Liste aufgenommen, dafür aber andere gestrichen. Es fehlt zum Beispiel die Esche an der Einfahrt der Hofanlage Groß-Ophoff an der Bergstraße (vorher, Liste von 2018 ND81, Foto) die noch 2023 von der UNB als eine der ältesten im Kreis Recklinghausen gewürdigt worden war.

    Auf seine diesbezügliche mehrmalige Nachfrage nach dem Grund hat der BUND Gladbeck keine Antwort erhalten. So bekräftigt sich der Verdacht, dass ein wichtiges Kriterium ist, den Pflegeaufwand für die UNB nicht zu erhöhen. Durch die Aufnahme eines Findlings wird er sogar reduziert.

    Auch ist die Liste nicht sorgfältig bearbeitet. So werden an der Arenberg-/Händelstraße noch immer 3 Blutbuchen aufgeführt, obwohl die UNB selbst 2023 die größte von ihnen gefällt hat und dort also nur noch 2 stehen.

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