
Neuer Glanz für alte Messingkannen
Gladbeck – 10.10.2025 – Museumsstücke – Noch bis zum 12. Oktober zeigt das Museum der Stadt Gladbeck, Burgstraße 64, die Kabinettausstellung „Glanzvolle Rituale. Tee- und Kaffeekultur bei Kerzenschein“ des Deutschen Messingmuseums für angewandte Kunst in Krefeld. Als Teil des Projekts wurden mit Unterstützung des Fördervereins Museum der Stadt Gladbeck drei historische Objekte aus der hauseigenen Sammlung restauriert.
Das älteste Objekt ist ein vermutlich vor 1700 entstandener Fußwärmer. Mit Kohlen befüllt, diente er in Kirchen und anderen unbeheizten Räumen als praktischer Wärmespender. Das Gladbecker Exemplar mit achteckigem Grundriss zeigt durchbrochene Seitenwände und einen gelochten Deckel, durch die Hitze und Rauch entweichen konnten.
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Etwa aus derselben Zeit stammt die Kranenkanne. Das kunstvolle Gefäß aus Messing und Kupfer besitzt drei Ausgüsse (Kranen). Üblicherweise wurden solche Kannen in der Mitte des Tisches aufgestellt, so dass mehrere Personen gleichzeitig einschenken konnten. In Anspielung auf die oft tropfenden Hähne und die bauchige Form wird dieser Kannentypus umgangssprachlich auch „Dröppelminna“ oder „Drüppelliese“ genannt.
Das dritte Objekt ist eine sogenannte Tazza. Diese Fußschale aus der Zeit um 1860 im klassizistischen Stil ist in der Schalenmitte mit einem antikisierenden Relief geschmückt. Dargestellt ist eine Wassernymphe mit Lorbeerkranz und maritimen Attributen.
Die Restaurierung im Deutschen Messingmuseum erfolgte in mehreren Arbeitsschritten. Nach einer ersten groben Reinigung wurde die Patina durch Eintauchen der Objekte in verschiedene basische und säurehaltige Lösungen entfernt. Anschließend erhielten die Oberflächen einen schützenden, ultrafeinen Lacküberzug.
Fördervereins-Vorstandsvorsitzender Dr. Hans-Jürgen Voss und Museumsleiterin Dr. Susanne Peters-Schildgen freuen sich über die gelungene Restaurierung. Nun sind die Objekte im Museum wieder so zu sehen, wie sie einst für den Hausgebrauch gedacht waren – als schimmernde Schönheiten und nicht als angelaufene Alltagsgefäße.
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