Muhsin Basar – ein Gladbecker verschönert die Voßstraße

Private Stadtbildpflege im Gladbecker Norden

07.07.2023 – Muhsin Basar – In Gladbeck gibt es viel Vandalismus. Brennende Abfallbehälter, zerstörte Haltestellen und erst vor einigen Tagen ein herausgebrochener Stein am Ehrenmal in Wittringen. Das sind Themen über die man viel redet.

Doch es gibt auch andere, gute Beispiele in unserer Stadt! Am Ende der Voßstraße im Gladbecker Norden, zwischen dem Bunker und dem Scheideweg, kann man sehen, wie es besser laufen kann. Eine kleine Radtour dorthin lohnt allemal.

>> Folgen Sie der Neuen Gladbecker Zeitung auch auf Facebook! <<
>> Diskutieren Sie mit in unserer Facebook-Gruppe <<

Seit zwei Jahren bepflanzt und pflegt Muhsin Basar die Baumscheiben an der Voßstraße

Der 60jährige Muhsin Basar wohnt mit seiner großen Familie an der Voßstraße. Seit 27 Jahren ist er selbständiger Garten- und Landschaftsbauer. Er kam vor 38 Jahren aus der Osttürkei nach Deutschland. Ein Jahr arbeitete er im Kraftwerk Scholven, sechs Jahre bei einem Gladbecker Bauunternehmen und dann zwei Jahre in einer Baumschule. Dort ist Basar wohl auf den Geschmack gekommen, denn dann machte er sich im Garten- und Landschaftsbau selbständig.

Seit zwei Jahren verschönert Basar den nördlichen Teil der Voßstraße. Dort stehen mehrerer Olivenbäume, es sind einige Baumscheiben bepflanzt und auch viele Blumenkübel sieht man.

Der Gartenbauprofi hätte seinen Beruf verfehlt, wenn er nicht auch an die Jahreszeiten denken würde. So wechselt er die Bepflanzungen an der Voßstraße mit den Jahreszeiten. Im Winter findet man in seinen Beeten Erika, im Frühjahr Stiefmütterchen, Tulpen und Osterglocken. Jetzt im Sommer überwiegen die Geranien in den Baumscheiben und Pflanzkübeln.

Auch an die deutsche Weihnacht denkt der gebürtige Aramäer. In den Baumscheiben stehen dann die zur Jahreszeit passenden Tannen. Und, was man wissen muss, er lässt die Pflege nicht etwa von seinen Mitarbeitern erledigen, sondern macht alles selbst.

Das Engagement sollte belohnt werden

Dass jemand sich in dieser Weise um sein Wohnumfeld kümmert, ist schon außergewöhnlich. Die Nachbarn, von denen einige auch seine Mieter sind, freuen sich natürlich sehr. Auch wenn hin und wieder mal eine Geranie „verschwindet“, sie passen gut auf die Bepflanzungen auf. Basars Tochter berichtete, dass sie kürzlich mit ihrem kleinen Sohn Unkraut entfernen wollte, als sie aus dem zweiten Stock gefragt wurde, was sie denn dort machen würde.

Trotz seines beruflichen Hintergrundes ist dies private Engagement nicht selbstverständlich. Vielleicht denkt ja mal eine Partei darüber nach, diese Stadtbildverschönerung zu belohnen. Eine Stadtplakette oder ein Umweltpreis wären der richtige Dank.

Nachstehend noch einige Fotoimpressionen von der Voßstraße: