
Bürgermeisterin und Stadtbaurat wollen das Parken auf dem Mittelstreifen der Buerschen Straße
Lesen Sie die Stellungnahmen des ADFC, der Grünen, der CDU und von Rüdiger Kümmel
Gladbeck – 17.04.2025 – Laienspieler – Der 1. April ist längst vorbei, da hauen die Bürgermeisterin und ihr Stadtbaurat einen „Lösungsvorschlag“ zur Buerschen Straße in Gladbeck raus. Unter dem Druck anstehender Gerichtsentscheidungen, dem Rüffel aus der Kreisverwaltung und dem Widerstand aus einigen Parteien, nun dieser Vorschlag:
Die Fußgänger bleiben allein auf den Gehwegen, der Radweg auf dem bisherigen Parkstreifen (der schon wieder aufgehoben wurde) wird wieder „ertüchtigt. Die Autofahrer behalten die alte Fahrspur und, jetzt kommt es, geparkt werden soll auf dem Mittelstreifen – und zwar schräg!
Die beiden Spitzenhäupter der Stadtverwaltung wollen mit ihrem Vorschlag nun in die Gremien und ihn dort diskutieren und beschließen lassen. Wer es noch nicht bemerkt hat: wir befinden uns im Kommunalwahlkampf!
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Vorschlag ist nicht zu Ende gedacht und könnte von Laienspielern stammen
Noch in diesem Jahr könnten die Parkplätze fertiggestellt sein, so locken die Vorschlagenden. Wie soll das gehen? Der gesamte grüne Mittelstreifen müsste dem Fahrbahnniveau angeglichen werden. Die Parkflächen sind auszukoffern, zu schottern und zu asphaltieren. Der Grünstreifen, die Büsche und fast alle Bäume fielen dieser Maßnahme zum Opfer. Fördermittel für diesen Umbau noch in diesem Jahr???
Ok, dem sehnlichen Wunsch der Autofahrer nach innenstadtnahen Parkplätzen wäre entsprochen. Doch wo sollen die Hundebesitzer künftig ihre Tiere kacken lassen? Die Stadtverwaltung sollte sich jetzt schon mal um Mediatoren kümmern, die zwischen Autofahrern und Hundebesitzern vermitteln. 😉
Ausschuss soll den Vorschlag beraten und beschließen
In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität am 5. Juni sollen die Kommunalpolitiker schon entscheiden. Sie könnten „im besten Fall mit einem breiten politischen und
gesellschaftlichen Konsens die bestehende Problematik lösen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Gladbeck.
Der Einrichtung eines Radweges auf dem ungenutzten Mittelstreifen erteilen Weist und Kreuzer ebenfalls eine Absage: „Ohne einen Vollumbau der Kreuzungen und des Mittelstreifens selbst ist diese Variante nicht realisierbar“…. “ Die Varianten sind vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltslage sowie in Verbindung mit einem hohen Planungsaufwand, der eine Lösung frühestens in mehreren Jahren in Aussicht stellen würde, keine Option“, heißt es in der Pressemitteilung.
Da sollten die Laienspieler doch mal gegenrechnen lassen!
Was kosten die Parkplätze auf dem Mittelstreifen und wie teuer ist ein Radweg auf dem Mittelstreifen! Statt nach Holland zu reisen um sich Autobahntunnel anzuschauen, sollten die Stadtplaner sich mal kreative Radwegelösungen in anderen Städten ansehen. Der Vorschlag zeitliche Rahmen des Baus der Mittelstreifen-Parkplätze ist ambitioniert: „Nach einem positiven Signal aus der Politik könnte die Verwaltung eine Umsetzung der Mittelstreifen-Variante schnellstmöglich vorantreiben und im Laufe des Jahres realisieren.“
Und das alles vor dem Hintergrund, dass die Brücke in der zweiten
Hälfte der 30er Jahre, also in zehn Jahren neu gebaut werden soll.
ADFC ist zwar überrascht, stimmt dem Vorhaben aber schon zu
Diese Zeitung hat den Gladbecker ADFC um eine Stellungnahme gebeten. Die Vorsitzende Dr. Vera Bücker schreibt: „Die Umsetzung des Mischverkehrs nach der vorzeitigen Beendigung des Verkehrsversuches hat allen davon betroffenen Verkehrsteilnehmern vor Augen geführt, dass er keine tragfähige Regelung darstellt. (Autofahrende müssen hinter Radfahrenden bleiben und es entsteht ein Stau, wenn sie sich regelkonform verhalten) Für Radfahrende ist er sogar gefährlich (wenn mit zu geringem Abstand überholt wird).
Daher begrüßt der ADFC den Kompromissvorschlag von Bürgermeisterin und Stadtbaurat, den getrennten breiten Radstreifen des Verkehrsversuches wieder herzustellen und das gewünschte Parken auf den Mittelstreifen zu verlegen.
Damit wird es möglich, für alle Verkehrsteilnehmende, nämlich Autofahrende, zu Fußgehende und Radfahrende eine optimale Lösung anzubieten. Der ADFC unterstützt diesen Vorschlag voll und ganz und bittet die Parteien, sich diesem Kompromiss nicht zu verschließen und den Verwaltungsvorschlag zu unterstützen.“
Das sagen die Grünen dazu:
Grünen-Sprecher Bernd Lehmann schreibt aus dem Urlaub:
„Das Hin und Her von Bürgermeisterin und Verwaltung wundert mich. Sie hatten sich mit vorzeitiger Beendigung des Verkehrsversuch für das kostenlose Parken und gegen die Radfahrer entschieden. Jetzt scheint die Bürgermeisterin das zu erkennen, was vielen Radfahrenden vorher schon klar war: Die Führung im Mischverkehr ist Mist! Sie schafft nicht Sicherheit, sondern Unsicherheit!
Mit der neuen Lösung der Bürgermeisterin erfolgt jetzt eine neue Prioritätensetzung. Wieder zugunsten des Autos. Nachdem zuerst die Radfahrenden dem parkenden Autos weichen mussten, soll nun auf Vorschlag der Bürgermeisterin der Grünstreifen zugunsten von Parkplätzen fallen. Grau statt grün.
Dabei gibt es eine einfache Lösung: In der Innenstadt stehen Parkhäuser leer, die extra dafür gebaut wurden, die vielen parkenden Autos aufzunehmen. Hier ist Platz genug! Dann muss weder der Radfahr- noch der Grünstreifen weichen. Wir GRÜNE werden uns den Vorschlag der Bürgermeisterin anschauen. Überzeugen kann er auf den ersten Blick jedoch bisher nicht!“
Parken auf dem Grünstreifen – Das sagt die CDU Gladbeck-Mitte
Robert Ernst: „Die gestrige Pressemitteilung der Bürgermeisterin taugt nicht mehr als ein verspäteter Aprilscherz. Die Buersche Straße weist einen der größten planerischen Querschnitte im Stadtgebiet auf und es ist der Verwaltung nicht möglich eine kosteneffiziente Lösung zu finden, die allen Verkehrsteilnehmern weitestgehend gleichermaßen gerecht wird.
Vor Einführung des unsäglichen Verkehrsversuchs gab es bereits im Fachausschuss die Nachfrage hinsichtlich des Parkens im Mittelstreifen. Dies sei aufgrund der Konstruktion der Brücke, nämlich eine Brücke bestehend aus drei miteinander verbundenen Einzelbrücken, nicht möglich, so die damalige Aussage der Stadtverwaltung.
Jetzt liegt ein Vorschlag vom ADFC und CDU als Kompromisslösung auf dem Tisch: Gemischter Fuß- und Radverkehr auf dem überdimensionierten Gehweg auf der Buerschen Brücke. Diese Lösung sei – Oh Wunder! – laut Stadtverwaltung nicht möglich.
So wie damals der Mittelstreifen nicht zum Parken verwendet werden könne, so tauge heute der Gehweg nicht auch als Radweg. Beispiele aus Gladbeck und diversen Nachbarstädten zeigen, dass ein solcher Mischverkehr ohne weiteres möglich wäre. Ebenso wäre dies der denkbar kostengünstigste Weg. Dieser ist aber bei der ideologisch geprägten Stadtverwaltung nicht gewollt. Und was nicht gewollt ist, wird auch gar nicht erst in Erwägung gezogen.
Die jetzt vorgeschlagene Lösung der Bürgermeisterin den Mittelstreifen für Parkplätze umzubauen, ist die denkbar teuerste und schlechteste Idee zur Unzeit. Ich bleibe dabei: Der gemischte Fuß- und Radverkehr ist für die Brücke die derzeit beste Lösung. Die Königslösung für die Zukunft wäre der Radverkehr im Mittelstreifen.“
Rüdiger Kümmel, pensionierter Gladbecker Polizist dazu:
Ich hatte diese Variante schon mal angesprochen! Es wird aufwendiger sein wegen der Umbauarbeiten. Als Lösung gefällt mir diese Variante jedoch am besten. Das rückwärts Ausparken wird ja schon an den Parkboxen unten an der Kirche bzw. am Kreisverkehr an der Nordseite der Buerschen Straße angewandt !
Und da gab es in den ganzen letzten Jahren keine Unfälle.
Mir würde diese Variante zusagen 👍🏾.
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Geld investieren, um den Mittelstreifen zu Parkplätzen zu modellieren?? Da wurde anscheinend wieder zu tief ins Glas geguckt. Pumpt Geld in den Oberhof. City Center Parkhaus, altes/neues Karstadt Parkhaus, Marktplatz + Oberhof. Rund um die City Parplätze. Auf der Brücke muss nicht geparkt werden. Das sind (noch immer) unnötige (!!! :D) Parkplätze. Jeden Tag überwiegend belegt durch Kennzeichen aus BOT, E, GE. Soviel Luxus haben GLAdbecker nicht, wenn sie in diese Städte fahren… was soll der Käse?
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird…
Nun, der politisch gewollte und vielfach kritisierte Mischverkehr ist rechtmäßig! Das Echo zu dieser Lösung in hohem Maße geteilt.
Fakt ist, dass in der heutigen Zeit leider fast jeder Kraftfahrer Puls bekommt, wenn er einen dieser Radfahrer nicht überholen darf, bzw. kann und sei es, es geht nur um wenige Meter.
Hau ab mit der blöden Buerschen Straße, bekomme ich immer wieder zu hören. Dabei möchten die meisten Verkehrsteilnehmer, ob zu Fuß, mit dem Rad, Kfz oder sonstiges, nur möglichst gut und sicher von A nach B gelangen. Auch wenn dies oft unterstellt wird, die Mehrheit möchte dort gar nicht parken sondern hat durchaus andere Ziele, wie z.B. zur Schule.
Schaut man in die umfangreichen Unterlagen vergangener Sitzungen zum Thema Buersche Straße, ist der Sachverhalt bereits von vorne bis hinten und von links nach rechts durchleuchtet worden.
Für mich war der vorzeitige Abbruch des Verkehrsversuchs ohne die endgültigen Ergebnisse der begleitenden wissenschaftlichen Untersuchung abzuwarten, jedenfalls eine falsche Entscheidung. Auch hätten innerhalb der Abwägung, die vorhandenen und durchaus begründeten Bedenken, beispielsweise durch Vestische, der städtischen Jugendhilfeplanung sowie der Umweltabteilung und Behindertenbeirat der Stadt, durchaus eine höhere Gewichtung vertragen können.
Um es klar zu sagen: Mischverkehr auf Hauptverkehrsstraßen funktioniert nur in einer idealen Welt!
So stimmt es mich sehr nachdenklich, wenn (Kommunal)Politiker immer wieder Lösungsvorschläge unterbreiten, die aus rechtlichen, technischen oder sonstigen Gründen gar nicht umsetzbar sind. Und das, nach den ganzen Sitzungen in der Sache!
Dies ist reiner Populismus, den zumindest ich nicht mag.
Welch ein Aufwand, um einige Parkplätze!
So ist es doch positiv, wenn ein neuer Lösungsansatz von prominenter Stelle aus dem Hut gezaubert wird – oder wie wir Lateiner sagen, im Wahlkampf ist eines wichtig: Timing, Timing, Timing! 😉
Doch wie mag dieser Vorschlag im Detail aussehen, der nun vorliegt?
Bedienen wir uns einer Analyse:
Die Brücke im Verlauf der Buerschen Straße, besteht eigentlich aus drei Brücken (zu sehen, wenn man dies unterhalb der Brücke betrachtet). In dem Bereich ist ein Einparken auf dem Mittelstreifen der Brücke, wohl aus statischen Gründen auszuschließen. Ein Mischverkehr (hier Fuß- und Radverkehr) auf dem derzeitigen Fußweg, ist aus rechtlichen Gründen unzulässig (ja, rechtliche Vorgaben gibt es). Ein Radweg auf dem Grünstreifen, ohne einen Vollumbau der Kreuzungen und des Mittelstreifens selbst, ist nicht realisierbar (und wohl auch zu teuer, es sei denn, man nimmt nur ne Schippe Sand).
All dies sind Argumente, die zumindest ich akzeptiert habe. Doch wie sollte der Vorschlag dann aussehen?
Nun, eigentlich bliebe dann nur ein Bereich auf dem Grünstreifen der Brücke übrig: Der Bereich vor den vorhandenen Brückenlagern!
Dies wäre denkbar, aber wie verhält es sich dann mit der Querung der Fahrbahn durch die Insassen der Fahrzeuge?
Zudem, ob die Anlage von Parkplätzen aus Kosten- und Umweltsicht an den Stellen sinnvoll ist, möchte ich nicht werten.
Mein Fazit:
Bei dem ganzen Hin- und Her, zeigt sich aus meiner Sicht immerhin, wie wichtig unsere Demokratie ist. Diese lebt von Meinungsvielfalt sowie auch von Kompromissen. Auch wenn ich in vielen Dingen mittlerweile zermürbt und gefrustet bin, hoffe ich auf Vernunft sowie ein gutes Ergebnis.
Gebt dem Populismus keine Chance!
Und noch eine Bitte: Hackt nicht alle Bäume ab, denn den Klimawandel gibt es wirklich…
Mit diesem Vorschlag von Seiten der Stadtverwaltung verstehe ich die Welt nicht mehr.
Wer beim Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst sich lautstark zu Wort meldet und behauptet, dass die Kommune diese Belastungen nicht tragen kann. Wer angeblich vor lauter Schulden keine vernünftige Kommunalpolitik betreiben kann – genau diese Bürgermeisterin und Verwaltungsspitzen wollen jetzt für hunderttausende Euro den Grünstreifen
der Buerschen Straße für Parkplätze umbauen. Und das, so habe ich es verstanden, obwohl in absehbarer Zeit die Brücke aufgrund des Alters sowieso Instandgesetzt und umgebaut werden muss.
Warum kann hier nicht einmal die Vernunft siegen und das Geld in andere, marode, Infrastruktur gesteckt werden.
Der gemeinsame Geh.-Radweg kostet fast nichts. Der Fahrradfahrer fährt sicher und muss auf nur wenige Fußgänger achten.
Oder hat man hier Angst und will den Lobbyisten nur nicht eine klare Abfuhr erteilen. Beim Neu.-Umbau der Brücke kann doch dann eine ordentliche Radführung geplant werden. Vielleicht auch mit dem Sachverstand eines Fahrradclubs.
Wer immer nur wegen des fehlenden Geldes stöhnt, aber genau anders handelt hat das Vertrauen der Bürger verloren und auch nicht verdient.