Kirchengebäude erhalten das Wasser.Zeichen

Kirchengebäude erhalten das Wasser.Zeichen
Das Regenwasser von Dach- und anderen Flächen auf dem Gelände der Neuapostolischen Kirche fließt nicht mehr in die Mischwasserkanalisation, sondern wird über Zuläufe in einen unterirdischen Speicher unter dem Parkplatz geleitet und kann dort versickern. © Frank Schuldt/NAK

Klimawandel-Folgen dämpfen

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft und Städten belohnt nachhaltigen Umgang mit Regenwasser. Maßnahmen von der Emschergenossenschaft gefördert

01.07.2022 – Kirchengebäude – Hier geht die Ressource Hier den Newsletter bestellenRegenwasser nicht mehr in der Kanalisation verloren: An mehreren Gebäuden der Neuapostolischen Kirche im Ruhrgebiet versickert das kostbare Nass nun im Untergrund, stärkt so den Grundwasserkörper oder bewässert Pflanzen. Das hilft auch gegen die Folgen des Klimawandels. Die Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft und Städten hat deshalb in Essen das Wasser.Zeichen für acht Abkopplungs-Projekte verliehen und an Kirchenpräsident Rainer Storck übergeben.

Das Wasser.Zeichen steht als Symbol für Projekte, die den natürlichen Wasserkreislauf in den Städten stärken und für einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser sorgen. Es soll an vielen Stellen im Ruhrgebiet zeigen: Es wird am klimafesten Umbau der Region gearbeitet. Wie zum Beispiel auf dem Grundstück der Neuapostolischen Kirche an der Hospitalstraße in Essen-Altenessen.

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Wasser vom Kirchengebäude gesammelt

Im Zuge von Sanierungsarbeiten sind hier Dach-, Wege- und Parkplatzflächen von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt worden. Das bedeutet: Niederschlagswasser wird nicht mehr in die Kanalisation geleitet und von dort zusammen mit Schmutzwasser in die Kläranlage, wo es aufwendig gereinigt werden muss. Sondern es gelangt von den Flächen in ein unterirdisches Speicherbecken (Rigole), von wo aus es nach und nach ins Grundwasser versickern kann. Rund 1200 Quadratmeter Flächen sind abgekoppelt worden, die Emschergenossenschaft hat dies mit rund 21.400 Euro gefördert.

Nachhaltiges Regenwassermanagement für Kirchengebäude

“Es sind viele kleinere Maßnahmen wie diese, die Teil einer wasserbewussten Stadtentwicklung nach dem Prinzip der Schwammstadt sind”, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk in der Emschergenossenschaft, bei der Übergabe der blau-grünen Plakette. “Deshalb freuen wir uns, dass die Neuapostolische Kirche bei ihren Umbauarbeiten das nachhaltige Regenwassermanagement mit bedacht und ungesetzt hat. Das kann ein Vorbild für andere Immobilien- und Grundstückeigentümer sein.”

Die Idee hinter der Schwammstadt: Möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, ober- und unterirdische Speicher, Mulden, Überflutungsflächen vor Ort zurückhalten und nutzen. Für Bewässerung und Kühlung, aber auch zum Schutz vor Starkregen. Denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers will man auch die Kanalisation entlasten.
Ein Prinzip, dass auch Kirchenpräsident Rainer Storck überzeugt hat. “Wir sehen es als unsere Aufgabe an, mit entsprechenden Maßnahmen an unseren Immobilien dort, wo es möglich ist, zum Schwammstadt-Umbau beizutragen.” Der praktizierte Umweltschutz hat weitere Vorteile für die Grundstückeigentümer. Denn für Regenwasser, das nicht im Abfluss landet, muss man auch keine Abwassergebühren bezahlen.

Acht Kirchengebäude der Neuapostolischen Kirche beteiligt

Die Neuapostolische Kirche hat im Ruhrgebiet in den vergangenen Jahren an insgesamt acht Liegenschaften in Essen, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen, Recklinghausen, Herne und Dortmund Maßnahmen zur ortsnahen Regenwasserbewirtschaftung umgesetzt. Insgesamt sind so rund 4500 Quadratmeter versiegelte Flächen von der Mischwasserkanalisation abgekoppelt, die Emschergenossenschaft hat dies insgesamt mit rund 81.000 Euro aus dem Förderprogramm “Zukunftsvereinbarung Regenwasser” gefördert. Stellvertretend für die anderen Projekte der Neuapostolischen Kirche hängt bald an der Kirche an der Hospitalstraße das Wasser.Zeichen.

Die Emschergenossenschaft

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk

In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative “Wasser in der Stadt von morgen” weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt “Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft” des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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