Die Zukunft von Gladbeck: Was steht bereits auf der Agenda?

Die Zukunft von Gladbeck: Was steht auf der Agenda?
Mann geht durch modernen Tunnel. Bild: Tom Parkes unsplash.com

Werbung – Gladbeck – 27.06.2025 – Die Zukunft – Wer durch Gladbeck spaziert, merkt schnell – hier passiert gerade etwas. Nicht auf die laute, blinkende Art, sondern leise und grundlegend. Zwischen Rathaus, Spielplatz und Windrad formiert sich eine Stadt, die mehr sein will als ein Durchgangsort im Ruhrgebiet. Und das nicht aus Zufall, sondern mit Plan. Genauer gesagt mit der „Zukunftsstrategie 2035“.

Klingt nach trockener Verwaltungsvokabel, ist in Wahrheit aber ein ziemlich ehrgeiziger Entwurf für das Gladbeck von morgen. Und der beginnt nicht erst übermorgen, sondern ist bereits mittendrin.

Wie das neue Leitbild der Stadt entsteht und was es konkret bedeutet

Der große Wurf kam nicht vom Reißbrett im Rathaus, sondern aus der Mitte der Bevölkerung. Ein „Zukunftsrat“. Das klingt schon fast ein wenig nach Science-Fiction, wurde ins Leben gerufen und mit hundert zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern besetzt. Keine Parteibücher, keine Quoten, einfach Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten. Sie diskutieren nicht bloß am runden Tisch, sie formen eine gemeinsame Vision.

Das Ziel? Klarheit darüber, wie das Leben in Gladbeck im Jahr 2035 aussehen soll. Die Themenpalette reichte von der Mülltonne vorm Haus bis zur Frage, wie man auch in zwanzig Jahren noch gerne durch sein Viertel geht. Herausgekommen ist ein Bündel an Wünschen und Zielen, das sich gewaschen hat: mehr Kita-Plätze, gepflegte Straßen, sichere Radwege und Orte für Begegnung. Mitten im Quartier, nicht am Stadtrand.

Dabei blieb es nicht bei bunten Flipcharts und netten Worten. Die Ideen der Teilnehmenden flossen direkt in die politische und verwaltungsinterne Arbeit ein. Natürlich wird nicht jeder Vorschlag eins zu eins umgesetzt, aber die Richtung ist klar: Bürgerbeteiligung ist nicht länger ein Aushängeschild, sondern Teil des Planungsalltags. Wer hier wohnt, soll auch mitreden können, und zwar auf Augenhöhe.


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Wenn sich in der Zukunft Stadtbilder verändern

Noch vor wenigen Jahren prägten grelle Schilder und verdunkelte Schaufenster das Bild vieler Nebenstraßen. Spielhallen, eine nach der anderen, oft nur durch einen Briefkasten voneinander getrennt. Doch das ändert sich gerade. Seit 2017 greifen strengere gesetzliche Regelungen: Mindestabstände zu Schulen, anderen Hallen und bestimmten Einrichtungen machen vielen Betreibern das Leben schwer. Und die Stadt? Nutzt diese Entwicklung klug.

Was früher Automatenflair verströmte, steht heute leer oder wird bereits neu genutzt. Denn während sich die Glücksspielbranche längst digitalisiert hat, entstehen in Gladbeck neue Räume – im wahrsten Sinne. Während klassische Spielhallen zunehmend aus dem Stadtbild verschwinden, verlagert sich das Glücksspiel immer stärker ins Digitale, etwa zu Anbietern wie Wildz Online Casino, die rund um die Uhr und völlig ortsunabhängig erreichbar sind. Das klassische Modell verliert damit seinen Reiz, zumindest im öffentlichen Raum.

Die frei gewordenen Flächen? Die verwandeln sich langsam, aber sicher. Cafés, Geschäfte, auch Rückbau zu Wohnungen. Dort, wo früher Monotonie herrschte, blitzt plötzlich Vielfalt auf. Die Innenstadt wird dadurch nicht nur freundlicher, sondern auch menschlicher. Der Strukturwandel passiert nicht in der Großindustrie, sondern im Kleinen und das manchmal fast unbemerkt. Doch wer genau hinsieht, erkennt: Gladbeck zieht sich gerade neu an.

Wie Gladbeck seine Spielplätze und Kitas zukunftsfähig macht

Wer beim Wort Stadtentwicklung nur an Beton und Baustellen denkt, übersieht das Wesentliche: Ohne Kinder keine Zukunft. Und genau da setzt Gladbeck an. Der Spielplatz im Stadtteil Butendorf wird derzeit komplett neu gestaltet. Mit großem Aufwand und spürbarer Liebe zum Detail. Eine Kletteranlage, die nicht nur wackelt, sondern auch begeistert, Rutschen, die mehr bieten als nur Schwung, und Aufenthaltsbereiche, in denen auch Eltern gerne mal länger sitzen bleiben.

Rund 550.000 Euro fließen in das Projekt, das sich nicht nur an DIN-Normen, sondern auch an den Wünschen der jüngsten Nutzer orientiert. Die Kinder selbst durften mitreden, ihre Ideen einbringen und so die Zukunft ihrer eigenen Freizeitorte mitbestimmen. Das ist nicht nur pädagogisch sinnvoll, sondern sorgt auch für echte Identifikation.

Doch damit nicht genug. Der steigende Bedarf an Kita-Plätzen steht ebenfalls auf dem Radar der Stadt. Neue Einrichtungen sind geplant, bestehende werden erweitert. Es geht nicht nur darum, Betreuung zu ermöglichen, sondern auch um Qualität, Nähe zum Wohnort und ein gutes Miteinander im Alltag. Gladbeck erkennt: Wer in Familien investiert, baut kein Rathaus der Zukunft, sondern eine lebendige Stadt.

Neue Wege und neue Mobilitätsmaßnahmen in der Zukunft

Wer in Gladbeck ankommt oder abreist, tut das oft über den Bahnhof Gladbeck-Ost. Und genau dort beginnt ein weiteres Kapitel der Transformation. Die alte Unterführung, die mehr nach 70er-Jahre-Ruhrpott als nach moderner Verkehrsanbindung aussieht, wird ab 2027 zurückgebaut. Bis 2030 soll der gesamte Bereich neugestaltet sein. Barrierefrei, übersichtlich, einladend.

Der Busbahnhof wird ebenfalls überarbeitet. Statt geduckter Betoninseln und unklarer Wege soll ein Ort entstehen, an dem Mobilität nicht Frust, sondern Flexibilität bedeutet. Fahrrad, Bus, Bahn. Alles soll besser ineinandergreifen, schneller, sicherer, logischer.

Dieses Projekt ist weit mehr als eine bauliche Maßnahme. Es steht exemplarisch für den Willen der Stadt, ihre Infrastruktur nicht nur zu sanieren, sondern grundlegend neu zu denken. Die Verkehrswende ist auch in Gladbeck kein ferner Begriff mehr, sondern fester Bestandteil der Zukunftsstrategie.

Die Zukunft: Vom Überlebensmodus zum Miteinander

Gladbeck wird älter. Das ist weder Drama noch Katastrophe, sondern Realität. Und wie man mit dieser Realität umgeht, zeigt, wie weitsichtig eine Stadt wirklich ist. Statt in Schockstarre zu verfallen, setzt Gladbeck auf Zusammenhalt. Quartiersarbeit, Begegnungsorte, nachbarschaftliche Strukturen. Alles wird gezielt gefördert.

Dabei geht es nicht nur um Senioren, sondern um das große Ganze. Mehrgenerationenangebote, inklusive Wohnformen, Unterstützung für Familien mit Migrationsgeschichte. Das soziale Miteinander steht im Mittelpunkt. Wer sich an seinen Nachbarn wenden kann, braucht keinen Amtsschimmel. Wer sich gesehen fühlt, bleibt. Und wer bleibt, trägt Verantwortung, auch für andere.

Die Verwaltung fördert gezielt Projekte, in denen Ehrenamt, Vereinsleben und spontane Initiativen zusammenkommen. Das Ergebnis ist kein künstliches Wir-Gefühl, sondern eine Stadt, in der das Zusammenleben wieder mehr ist als das bloße Teilen von Wohnraum.

Wie Klimaschutz und Landmarken zusammenspielen

Wer vom Stadtrand auf die Mottbruchhalde blickt, sieht es schon von Weitem: das neue Windrad. 3,5 Megawatt stark, über 200 Meter hoch und nicht zu übersehen. Doch dieses Projekt ist mehr als nur Technik auf Stahlträgern. Es ist ein Symbol für Wandel, Verantwortung und Zukunftsenergie, wortwörtlich.

Seit 2022 produziert das Windrad auf der ehemaligen Bergbauhalde Strom. Was früher Kohle förderte, liefert heute erneuerbare Energie. Die Betreiber – STEAG und RWE – investierten rund fünf Millionen Euro in die Anlage. Und die Stadt? Sie bekam nicht nur ein neues Wahrzeichen, sondern auch einen handfesten Beitrag zur lokalen Energiewende.

Ob das Windrad künftig auch für Umweltbildung oder Besucherführungen genutzt wird, steht noch nicht fest. Doch schon jetzt ist klar: Dieses Projekt verbindet Vergangenheit und Zukunft auf spektakuläre Weise. Wo einst Fördertürme standen, drehen sich heute Rotorblätter. Kraftvoll, sichtbar und richtungsweisend.

Was bis 2035 noch auf dem Weg liegt

Natürlich ist nicht alles morgen fertig. Viele der Projekte, die derzeit in Planung sind, brauchen Zeit. Manchmal Jahre, manchmal Jahrzehnte. Der Umbau am Bahnhof, der Ausbau von Kitas, die langfristige Gestaltung der Innenstadt: Das sind Prozesse, die nicht auf Knopfdruck funktionieren.

Auch die Finanzierung bleibt eine Herausforderung. Fördermittel müssen beantragt, Pläne genehmigt, politische Kompromisse geschlossen werden. Und selbst wenn das gelingt, gibt es noch Baustellen, Anwohnerproteste oder personelle Engpässe.

Aber: Der Wille ist da. Die Richtung stimmt. Und was vielleicht nicht sofort sichtbar wird, wächst im Hintergrund längst heran. Gladbeck hat sich auf den Weg gemacht. Nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit vielen kleinen, klugen Schritten. Und genau darin liegt die eigentliche Stärke dieser Stadt.

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