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Sechs Kandidaten stellten sich vor – einer kam nicht
Gladbeck – 11.02.2025 – Berufskolleg Gladbeck – Schon zur Jahreswende hatte das Berufskolleg Gladbeck zur Podiumsdiskussion der Bundestagskandidaten eingeladen. Gendern ist in diesem Artikel nicht nötig, denn es sind nur männliche Bewerber die sich um ein Bundestagsmandat bemühen. Der Kandidat der AfD blieb der Veranstaltung fern und hatte sich nicht einmal abgemeldet.
So blieb es bei diesen Kandidaten: Uwe Foullong (DIE LINKE), Amid Rabieh (BSW Bündnis Sahra Wagenknecht), Nicklas Kappe (CDU), Peter Müller (Die Grünen), Dustin Tix (SPD) und Andreas Bucksteeg (FDP).
Nur drei davon haben überhaupt eine Chance, in den Bundestag gewählt zu werden. Dustin Tix (SPD) und Nicklas Kappe (CDU) bewerben sich um das Direktmandat für Gladbeck – Bottrop – Dorsten. Einer von beiden wird den Wahlkreis gewinnen. Nach der Änderung des Wahlrechtes heißt das aber nicht unbedingt, dass der Gewinner auch in den Bundestag einzieht. Denn die Zahl der Mandate ist inzwischen reduziert worden. Wenn das Ergebnis knapp ist, kann es sein, dass keiner von beiden Abgeordneter wird, denn über die Liste sind beide nicht gut „abgesichert“.
Da hat Amid Rabieh vom BSW schon „bessere Karten“. Er steht auf Platz 4 der BSW Landesliste und sein Platz „zieht“, wenn das BSW bundesweit über 5 % kommt und in NRW mindestens 4 % erreicht.
Um ein Haar wäre die Veranstaltung noch „geplatzt“, denn die CDU-Schulministerin Feller hatte Mitte Januar einen Erlass aus der Schublade geholt, der es den Schulen verbieten sollte, kurz vor den Wahlen Politiker einzuladen. Die ehemalige Regierungspräsidentin von Münster musste aber schon nach zwei Tagen eine 180-Grad-Wende vollziehen und den Schulen solche Veranstaltungen empfehlen. Sie bekam Druck von allen Seiten.
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Im Berufskolleg Gladbeck verfolgten etwa 200 SchülerInnen die Diskussion direkt
Vorbereitet hatte die Diskussionsrunde federführend Sandy Josiane Schulte, Lehrerin am Berufskolleg. Nachdem der Schulleiter, Herr Pleines, und Gladbecks Bürgermeisterin Grußworte sprachen, ging es los. Neben SchülerInnen des Berufskollegs waren auch SchülerInnen der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule, der Anne-Frank-Realschule und der Werner-von Siemens-Realschule anwesend. Außerdem wurde die gesamte Veranstaltung in die Klassenräume gestreamt, wo noch einige hundert SchülerInnen die Diskussion verfolgten.
Der WDR dazu: „Den größten Zuspruch bekommt Amid Rabieh vom Bündnis Sahra Wagenknecht.“
90 Minuten lang ging es dann rund – die Veranstaltung war recht kurzweilig. Die sechs Kandidaten stellten sich vor, da waren schon 16 Minuten rum, Dass die SchülerInnen gut zuhörten, merkte man am unterschiedlich intensiven Applaus für die Politiker. Nun kamen endlich die SchülerInnen zu Wort und konnten Fragen stellen.
Die waren allerdings zum Teil sehr merkwürdig. Es begann mit: „Was würden Sie tun, um die Sozialabgaben im Job unter 40 % zu drücken?“ Natürlich hatte jeder der sechs darauf eine passende Antwort. Ob die aber von den Jugendlichen verstanden wurden, kann man bezweifeln. Wie kommt man auf solch eine Frage? Ist das ein Problem, das Jugendliche die noch zur Schule gehen, beschäftigt?
Interessant war, dass die Ausführungen der Politiker gleich einem Faktencheck unterzogen wurden. Dabei wurde der FDP-Kandidat gleich mehrmals korrigiert und Nicklas Kappe von der CDU auch einmal.
Interessanter war dann schon die Frage: „Was kann man gegen den Rassismus unternehmen?“ Im Publikum saßen nämlich sehr viele SchülerInnen mit Migrationshintergrund, von denen viele damit schon Erfahrungen machten. Auch dazu blieben die Politiker keine Antwort schuldig. Es wurden aber unterschiedliche Einschätzungen deutlich, die nicht immer auf Zustimmung stießen, was man am ausbleibenden Applaus ablesen konnte.
Nach fünf Fragen der SchülerInnen war die Zeit um. Eigentlich ein gutes Format, das aber noch ausbaufähig ist. Vorschlag: Jede Klasse kann im Vorfeld fünf Fragen formulieren. Da kommt bei über 1.000 SchülerInnen einiges zusammen. Mehrfachnennungen kommen in eine Auswahl, aus der dann durch eine Abstimmung eine Rangliste gebildet wird. Fragen, wie die mit den Sozialbeiträgen, kommen dann garantiert nicht auf die ersten Plätze. 😉
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