Gedanken zur Musikalisch-Literarischen Andacht
07.04.2022 – Benefiz – “Als am 24.Februar 2022 die russischen Truppen in der Ukraine einmarschierten und sich ihre aggressiven Kampfhandlungen auch auf zivile Einrichtungen und Menschen richteten, war für uns die Welt eine andere geworden. Wir lebten im guten Glauben, dass wenigstens in unseren Breitengraden, in unseren Kulturkreisen ein Krieg nie mehr eine Option wäre: ich selbst als Nachkriegskind und mein 86jähriger Mann, der erleben musste, dass seine jüdische Mutter und Großmutter von den Nazis abgeholt wurden; er verließ das kommunistische Rumänien, weil es ihm als Künstler keine legalen Chancen ermöglichte, auch im Ausland zu konzertieren, bis er schließlich nach fast 20 Jahren Israel nach Deutschland kam. Inzwischen leben wir seit 20 Jahren in Gladbeck, viele Jahre tätig an der Musikschule der Stadt Gladbeck”, schreibt Berta Walter-Hamza.
Benefiz-Veranstaltung am 13. April 2022 um 18.00 Uhr
zugunsten der flüchtenden Menschen aus der Ukraine!
“Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, nicht wegzusehen, zu helfen, wie und wo immer man kann. Wir als Musiker haben uns zu dieser musikalisch-literarischen Andacht in der akustisch schwierigen aber auch reizvollen Heilig Kreuz Kirche entschlossen, um gemeinsam mit anderen unser Entsetzen zu teilen, um Halt und Möglichkeit zu geben in einem geschützten Raum für Gespräche, für Momente der Einkehr und der Stille, füreinander da zu sein und zu helfen; mit einander zu trauern, zu beten, nicht zu verstummen, zu mahnen und zu erinnern.
Musiker lassen Musik sprechen
Wir lassen die Musik sprechen, die Literatur und wollen ihnen, nicht nur in diesen ersten schweren Wochen, unsere Hilfe anbieten. Ebenso ist es sehr wichtig in diesen Zeiten, Solidarität zu bekunden für alle Ukrainer und Russen, die diesen Krieg nicht gewollt haben. Polarisieren hilft nicht, es schafft nur noch mehr Ausgrenzung, Diskriminierung. Vereint über alle Grenzen hinweg sollten wir einander Mut machen in einer aussichtslos erscheinenden Welt.”
Elias Canetti sagte einmal: „Man ist nie traurig genug, um die Welt besser zu machen“. Im Putinland ist die Lüge zur Wahrheit erkoren worden: die Worte werden zu Waffen, Fakten zu Fakes, die Opfer zu Tätern, Unrecht wird zu Recht, der Krieg zur Friedensmission, das Brudervolk zum Feind. Geschichte wiederholt sich, dies ist wohl die bitterste Logik des menschlichen Daseins.
Lassen Sie uns nicht die Menschen weltweit vergessen, die andernorts unter jahrelangen Unruhen, Konflikten, Kriegen welcher Art auch immer leiden. In Afghanistan, Syrien, in vielen Teilen Afrikas, in Lateinamerika, in Asien! Vergessen wir nicht die Menschen, die kämpfen um Nahrung, um Gerechtigkeit, um Freiheit, kämpfen um ihr Überleben!
Der russische Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyn fand dazu einmal diese Worte: „Wer die Gewalt als seine Methode proklamiert hast, muss die Lüge zu seinem Prinzip machen.“
Ein herzlicher Dank geht an unsere Bürgermeisterin Bettina Weist. Sie hat die Schirmherrschaft übernommen. Und der Kirchengemeinde Heilig Kreuz in Gladbeck-Butendorf ebenso wie den Mitwirkenden als auch den helfenden Händen im organisatorischen Hintergrund. Es wird kein Eintritt erhoben, wir bitten um Spenden zugunsten der geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Die Gelder sollen über die Stadt Gladbeck an die zuständigen Hilfsorganisationen vor Ort verteilt werden.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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Johann Sebastian Bach, meine Musik – bin dabei (wenn nix dazwischen kommt) und freue mich auf das Konzert! Übrigens eine sehr gute Idee.