Ältere im Pflegeheim – Senioren Union Gladbeck sorgt sich

Ältere im Pflegeheim - Senioren Union Gladbeck sorgt sich
Immer weniger SeniorInnen können einen Platz im Altenheim selbst finanzieren. Symbolfoto: Pixabay

Immer mehr Ältere im Pflegeheim werden zum Sozialfall

23.07.2023 – Ältere im Pflegeheim – Die Senioren-Union der CDU in Gladbeck kritisiert, dass immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen trotz langjähriger Berufstätigkeit zu Sozialfällen werden. „Ein Großteil der Senioren kann den steigenden Eigenanteil für das Pflegeheim von der Rente nicht mehr bezahlen“, warnt der Vorsitzende der Senioren-Union in Gladbeck, Jürgen Zeller.

Bereits am 22.11.2022 hat der Ausschuss für Senioren, Soziales und Gesundheit über die sich abzeichnenden dramatischen Kostensteigerungen für Menschen in stationärer Pflege beraten. Patrick Hundt, Sozialdezernent des Kreises Recklinghausen, hat die Zusammensetzung der Kosten in den Pflegeheimen detailliert dargestellt. Er gab bereits im Herbst 2022 eine düstere Prognose ab. Jetzt ist der Ernstfall eingetreten.


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Eigenanteil für Heimplatz ist auf 2.548 Euro gestiegen

Nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen ist der Eigenanteil für ein Pflegeheim in Deutschland im Jahr 2023 um 348 Euro auf durchschnittlich 2.548 Euro pro Monat gestiegen. In Nordrhein-Westfalen liegen die Kosten im Durchschnitt mit bis zu 2.900 Euro noch deutlich höher. Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Heimkosten. Deshalb müssen Pflegebedürftige einen Großteil der Kosten für Unterbringung, Pflege und Betreuung selbst tragen.

„In Deutschland leben 800.000 von fünf Millionen Pflegebedürftigen in Heimen“, sagt Jürgen Zeller. „Wenn die Rente nicht reicht und das Eigenheim aufgezehrt ist, rutschen die Pflegebedürftigen in die Sozialhilfe oder ihre Kinder müssen (bei Einkommen über 100.000 Euro brutto im Jahr) zahlen.“

Ältere im Pflegeheim: viele Durchschnittsverdiener müssen zahlen

Nun klingen 100.000 Euro viel und man könnte meinen, dass nur die so genannten Besserverdienenden davon betroffen sind. Das ist völlig falsch. Das Bruttoeinkommen lag im Jahr 2022 bei durchschnittlich 4.105 Euro, das sind 49.260 Euro im Jahr. Wenn z.B. in einer Partnerschaft beide Vollzeit arbeiten, sind wir fast genau bei den 100.000 Euro, nach den Einkommenssteigerungen 2023 liegen wir schon darüber. Wir befinden uns hier also in der Mitte der Gesellschaft, bei den Durchschnittsverdienern, die zur Kasse gebeten werden.

Hier irrt Jürgen Zeller allerdings!

Unterhaltspflichtig sind Sie nur für Ihre eigenen Eltern. Für die Schwiegereltern müssen Sie nicht zahlen (BGH, Urteil vom 14. Januar 2004, Az. XII ZR 69/01).

Was bedeutet diese Entwicklung für Gladbeck? In einer Stadt mit einem überdurchschnittlichen Anteil an Sozialhilfeempfängern und einem weit unterdurchschnittlichen Jahreseinkommen der Bürgerinnen und Bürger werden die städtischen Finanzen stark belastet. Nach Auffassung der Senioren-Union gehört das Thema erneut auf die Tagesordnung des Ausschusses für Senioren, Soziales und Gesundheit. Es muss völlig transparent werden, wie viele Menschen in den Gladbecker Pflegeheimen die Pflegekosten nicht mehr selbst tragen können und auf Sozialhilfe angewiesen sind.

Jürgen Zeller fordert würdevolles und selbstbestimmtes Leben

„Für uns ist das nicht nur eine Frage der Finanzen für die Stadt und die Pflegebedürftigen. Sondern auch eine Frage eines würdevollen und selbstbestimmten Lebens. Nach einem arbeitsreichen Leben am Lebensende auf ein Taschengeld angewiesen zu sein, das kann ich nicht hinnehmen“, betont der Vorsitzende der Senioren-Union in Gladbeck. Deshalb fordert die Senioren-Union eine sofortige Reform der Pflegefinanzierung. Dafür müssen wir in den Städten und Kreisen Druck machen, damit sich in Berlin endlich etwas bewegt. Die Problematik ist den Fachleuten seit langem bekannt.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

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