
Die „vorübergehende“ Stilllegung kam für die Gladbecker Werksleitung nicht plötzlich
Gladbeck – 05.12.2024 – Werksschließung – Dass bei der Ineos Phenol in Gladbeck noch im Spätsommer viele Millionen Euro investiert wurden um „den Standort zukunftssicher zu machen“, klingt irgendwie höhnisch. Wenige Wochen später teilte man der 280-köpfigen Belegschaft mit, dass das Werk „vorübergehend“ heruntergefahren wird.
Was „vorübergehend“ heißt, können die Mitarbeiter im Schwesterbetrieb in Antwerpen sehen, Dort dauerte die „vorübergehende“ Stilllegung 2 1/2 Jahre. 150 Mitarbeiter wurden dort weiterbeschäftigt um die Produktionsstätte vor dem Verfall zu bewahren und um die aus Gladbeck per LKW angelieferten Produkte für den Weiterversand umzuladen.
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Werksschließung von ungeklärter Dauer
Umgekehrt funktioniert das aber nicht, denn die Kunden sind aus Antwerpen besser zu erreichen. Und ob der Zug mit Phenol von Gladbeck oder Antwerpen nach Polen zum Kunden fährt, ist da zweitrangig. Was die Strategen in der Unternehmensleitung von Ineos Phenol sich da ausgedacht haben, ist immer noch ihr Geheimnis.
Die Mitarbeiter wissen nichts über die geplante Dauer der „vorübergehenden“ Stilllegung. Sie wissen nicht, in welchem Umfang ein Teil der Mitarbeiter weiterbeschäftigt wird. Ob abwarten jetzt die richtige Option ist? Nicht wenige gehen bestimmt schon auf „Nummer sicher“ und suchen sich eine adäquate Stelle in der Nähe ihres Wohnortes, Chemiestandorte gibt es ja reichlich im Umfeld Gladbecks.
Doch bei BP in Gelsenkirchen Buer-Scholven stehen die Zeichen auch auf schrumpfen. Chemiefacharbeiter unterschreiben gerade Auflösungsverträge und verabschieden sich mit gutem Geld in den vorgezogenen Ruhestand. BP will Personal los werden und nicht neues einstellen. Und auch im Chemie-Park Marl wird es zwar offene Stellen geben, doch ein Produzent von Cumol war bisher Lieferant an Phenol. Ob der in dem Umfang weiter produziert, wenn sein größter Kunde in Gladbeck ausfällt, steht in den Sternen. Die Cumol-Pipeline von Marl nach Gladbeck lässt sich ja nicht mal eben nach Antwerpen verlängern.
Alles in allem sind die Beschäftigten in Gladbeck Opfer der wirtschaftlichen Situation. Die Autoindustrie kränkelt massiv und somit muss die Kunststoffproduktion runtergefahren werden – kurz: dort werden die Produkte der Phenol Chemie Gladbeck nicht in der bisherigen Menge benötigt. Das allein erklärt aber nicht die Strategie der Unternehmensleitung. Dort wird scharf gerechnet und die aktuellen Investitionen in Gladbeck schlagen offensichtlich nicht so zu Buche, dass der Weiterbetrieb hier, den „nötigen“ Profit bringt.
Der ganze „Zauber“ erinnert stark an den Ruhr-Bergbau in den 60er und 70er Jahren. In vielen Bergwerken wurde bis zum Schluss auf Teufel komm heraus investiert, um kurz darauf den Pütt stillzulegen. Und das nie „vorübergehend“.
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Man kann sich auch alles schön reden,gute Träume!!!
35Jahre war ich der Firma treu. Der Staatliche Untergang begann mit Schröder(Agenda 2010) bester Freund von Putin? Es zog sich durch mit Merkel(wir schaffen das)Atomkraft abstellen, Bergbau brauchen wir nicht.Scholz (E-Autos) ein Flopp.Die CO2 Steuer wird mit Leidenschaft erhöht dadurch wird das Klima besser??? Es kracht in allen Ecken!!! Die Unternehmen müssen reagieren das würde der Privatmann auch machen!!! Traurig aber doch nachvollziehbar.
Der Fairness halber sollten Sie dann auch nicht den Kohlepfennig vergessen, diese über zwanzig Jahre dauernde Subventionierung des Kohlebergbaus, ohne den die bereits in den Siebzigern nicht mehr finanziell tragfähige Situation im deutschen Bergbau nicht weiter tragbar gewesen wäre.
Zum Rest:
Die Agenda 2010 bereitete der deutschen Wirtschaft und speziell dem Arbeitsmarkt einen deutlichen und nachweisbaren Schub. Keine Ahnung worauf Ihre „Analyse“ beruht, aber bei solchen Aussagen bestimmt nicht auf realen Zahlen.
Thema Merkel: Die Grenzen waren eh schon offen (Schengen), insofern gab es gar keine andere Möglichkeit als die Menschen aufzunehmen. Atomkraft ist auf dem absteigenden Ast, und das nachweislich. Es sei denn, wir dürfen den strahlenden Müll in Ihrem Vorgarten endlagern, dann können wir gerne weitermachen. Ach so, und Sie rufen Herrn Putin an und bitten um eine Ladung Uran, ok?
E-Autos sind mitnichten ein Flop, sie wurden und werden nur massiv durch die hiesige fossile Lobby totgeredet. In Wirklichkeit steigen die Absatzzahlen, die Reichweite sowie die Batterietechnologie wird massiv verbessert, und der Effekt auf die Umwelt ist nachweisbar.
Ach so, und die CO2-Steuer ist definitiv ein Bringer beim Thema Umweltschutz. Doch es ist natürlich einfacher, sich hinter der Tastatur darüber lustig zu machen als sich mit Fakten zu beschäftigen.
Ein bisschen mehr Ahnung und ein bisschen weniger Meinung, damit wäre uns allen deutlich geholfen.
Die Firma beruft sich auf die immense Kostensteigerung bei der Energie Beschaffung und deren Folgekosten.
Frage mich wie Firmen Trimet dieses bewerkstelligen, die laut dem letzten Wirtschaftsbericht den ich gelesen habe, in allen Werken eine 100% Auslastung haben.
Wird hier von den Firmen eine Politik betrieben, um vom Staat ( Bürger ) für die Produktion ihrer Güter Subventionen zu bekommen. Eben eine Erpressung im Sinne, wenn ich nicht dies und dies an Erleichterung in Form von Subventionen bekomme, Produziere ich woanders.
Dem gegenüber steht dann der Kreislauf des Geldes,was ich hier investiere (Subventioniere) bekomme ich als Teil wieder.
Ein anderer Teil geht dann in die Gewinnmarge des Unternehmen.
Eben Kreislauf Wirtschaft, stellt sich die Frage wie lange sollte man dies mit machen.
So wie bei der Steinkohle (RAG,DSK). oder auch Kohlekartell genannt.
Am den Herrn mit der Rosaroten Brille. Ostdeutschland bangt um seine Chemieindustrie. Betroffene fordern die Politik muß handeln,tja???