Umweltpreis 2022: Stadt Gladbeck gibt Preisträger nicht bekannt

Nur die ersten drei Plätze sind eine Mitteilung wert

18.01.2023 – Umweltpreis 2022 – „19 PreisträgerInnen, tolle Projekte und eine spannende Preisverleihung: Gestern Abend haben alle SiegerInnen des Umweltpreis 2022 ihre Auszeichnungen im Ratssaal erhalten. Der Hauptpreis und 1.500 Euro Preisgeld ging an die Sambia-AG der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule mit ihrem tollen Projekt „Bau einer Solarlounge“. Den zweiten Platz belegte die Erich-Kästner-Realschule und der dritte Platz ging an die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck.“, so gibt die Stadt Gladbeck den Ausgang der Umweltpreisverleihung 2022 am 20. Dez. auf Facebook bekannt. Der mit sieben Fotos der ersten Preisträger garnierte Facebook-Beitrag wurde 14 mal geliked und in dem einzigen Kommentar heißt es. „Herzlichen Glückwunsch“.

Der Umweltpreis wurde zum 35. Mal verliehen

Für eine Stadt, die schon recht früh den Klimanotstand ausgerufen hat, ist diese Öffentlichkeitsarbeit eine Blamage. Denn, während jeder Räusper im Rathaus dazu genutzt wird, das Ansehen der Bürgermeisterin durch pressewirksame Darstellungen mit breitem Lächeln derselben, zu steigern, geschah das diesmal nicht.

Woran mag das liegen? Ist die Stimmung im Eimer, weil der Klimaschutz-Manager im Dezember „seine letzte Schicht fuhr“? Will man die übrigen 16 Preisträger nicht bekannt geben, weil sie nicht ins gewünschte Schema passen? Den Spekulationen sind Tür und Tor geöffnet!

Unverschämte Antwort auf Anfrage zum Umweltpreis 2022

Stadtsprecher David Hennig aus dem Amt für Kommunikation und Stadtmarketing schrieb in einer Mail an die NGZ, dass die Presse eingeladen war, aber nicht kam. Man habe am folgenden Tag auf Facebook die GewinnerInnen bekannt gegeben.  https://www.facebook.com/plugins/post.php?href=https%3A%2F%2Fwww.facebook.com%2FGladbeck%2Fposts%2Fpfbid0WzuojDiAFwqpXrsTRgZjFFNZGSBVuvtnpcZkddiDYn5EeRN7cJTXhce9TMzu3jFjl ) 

Anfrage im Kern unbeantwortet

Die Frage der Neuen Gladbecker Zeitung: „Darf man erfahren, wer die Preisträger waren, welche Projekte sie vorgelegt hatten und wie hoch die jeweiligen Preisgelder waren?“ wurde nicht beantwortet.

Aus dem Facebook-Post geht nur hervor, dass die Sambia-AG der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule mit ihrem ‚tollen Projekt „Bau einer Solarlounge“‘ Sieger wurde. Über die Projekte der zweiten und dritten Preisträger erfährt man nichts.

Vielleicht ist es den Verantwortlichen aber auch zu peinlich, den wiederholten Preisträger „Sambia-AG“, den Projekten mit lokalem Bezug gegenüber zu stellen.

Deutschland auf dem sechsten Platz

Deutschland landet hinter Brasilien und Indonesien auf dem sechsten Platz. Hierzulande wurden seit der Industrialisierung 88 Milliarden Tonnen CO² ausgestoßen. Dass Deutschland den sechsten und nicht den vierten Platz besetzt, liegt daran, dass in der Analyse von Carbon Brief auch Emissionen aus Land- und Forstwirtschaft berücksichtig wurden. Wird etwa ein Wald gerodet, setzt das große Mengen an Kohlendioxid frei, die ursprünglich im Holz und Boden „gespeichert“ waren. Brasilien und Indonesien ranken demnach nicht wegen den Emissionen aus fossilen Brennstoffen vor Deutschland, sondern aufgrund ihrer zahlreichen Rodungen.

Sambia rangiert auf Platz 152

Länderliste der CO2-Emissionen pro Kopf

Zwischen dem sechsten und 152. Platz liegen Welten. Wer den Focus seiner Bemühungen auf Länder legt, die unter „ferner liefen“ rangieren, wie Sambia“, kann das damit begründen, dass er versucht Zustände wie bei uns zu verhindern.

Allerdings kann man dagegen halten, dass es effektiver für unsere Klimaziele ist, vor der eigenen Tür zu kehren!

Die Neue Gladbecker Zeitung wird in lockerer Folge auch „Trostpreisträger“ vorstellen.

Hier zunächst der Beitrag von Heribert Houben, zur Revitalisierung des Oberhofes und mit Vorschlägen zum Nahverkehr, der mit 150 Euro bedacht wurde.