Ausstellung „Was ich anhatte“ war zu Gast im Polizeipräsidium
05.04.2024 – Sexualisierte Gewalt – „12 Personen teilen ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein. Mit ihren zur Tatzeit getragenen Kleidungsstücken und ihren Texten erzählen sie, was passiert ist und was ihnen geholfen hat, ihr Trauma zu bewältigen. Zu überleben.
„Das wollen wir mit dieser Ausstellung zeigen und dadurch auch anderen Menschen Mut machen. Ihnen die Scham und Selbstzweifel nehmen.“, so ist der Internetseite der Wanderausstellung „Was ich anhatte“ zu entnehmen. Um das Thema „sexualisierte Gewalt“ aus der Tabuzone zu holen und nicht die Augen davor zu verschließen, stellte die Autorin und Dokumentarfilmerin, Beatrix Wilmes die Exponate für jeweils zwei Wochen an unterschiedlichen Standorten aus – jetzt auch im Polizeipräsidium.
Erstkontakte bei der Polizei
Die Polizei ist häufig als Erstkontakt für Opfer von sexualisierter Gewalt ein wichtiger Anlaufpunkt. Ein sensibler Umgang mit den Opfern ist von besonderer Bedeutung und kann bei der Verarbeitung der Tat hilfreich sein. Die Wanderausstellung bietet einen schonungslosen Einblick in 12 persönliche Geschichten der Opfer. Auch im privaten oder beruflichen Umfeld kann das Thema gegenwärtig werden. „Jede dritte Frau hat mindestens einmal im Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren – quer durch alle Altersgruppen und sozialen Schichten. Damit muss Schluss sein! Nur JA heißt JA!“, lautet die Forderung auf der Internetseite der Aktion.
Mehrere Akteure haben die Ausstellung unterstützt
Im Rahmen der zweiwöchigen Vernissage wurden im März mehrere Veranstaltungen für die Beschäftigten der Polizei durchgeführt. Organisiert von der Gleichstellungsbeauftragten Katharina Nickel, dem Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz und mit Unterstützung der Koordinierungsstelle Gewaltschutz für Frauen und Mädchen. Die Veranstaltungen boten die Gelegenheit, sich auf eine besondere Art und Weise mit dem Thema „sexualisierte Gewalt gegen Frauen“ auseinanderzusetzen und dabei die Opferperspektive in den Mittelpunkt zu rücken.
„Das löste nicht nur Betroffenheit aus. Die Ausstellung setzte auch einen Impuls zur Reflexion der hiermit verbundenen polizeilichen Aufgabenwahrnehmung. Sie unterstreicht die Tragweite des Opferschutzes“ fasst Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen die Eindrücke zusammen. Der Perspektivwechsel liefert insbesondere Denkanstöße zum Phänomen der Täter-Opfer-Umkehr („victim blaming“) und appelliert im Gleichklang mit diversen öffentlichkeitswirksamen Kampagnen: „My dress is not a yes!“
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es hier: https://www.wasichanhatte.de/
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
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