
Raucher können jährlich eine Computertomografie machen lassen
Gladbeck – 15.07.2025 – Lungenkrebs – Alle stöhnen über die explodierenden Kosten des Gesundheitswesens. Und weiterhin schöpfen unsere Politiker aus dem Vollen. Der neueste Clou ist, dass Raucher künftig einmal jährlich eine LDCT-Früherkennung als Kassenleistung erhalten.
Bitte nicht falsch verstehen! Früherkennung ist wichtig und sollte stattfinden. Aber ist es nicht seltsam, dass alle Versicherten für die Suchtfolgen derer bezahlen sollen, die trotz vieler Warnungen über Jahrzehnte am Glimmstengel hängen? Etwa 80 bis 90 Prozent der Lungenkrebserkrankungen entstehen durch das Rauchen. Jährlich bekommen 57.000 Raucher Lungenkrebs – 45.000 sterben jedes Jahr daran.
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Ursächlich verdienen die Tabakkonzerne an der Vergiftung der Lungen – und zwar nicht schlecht. Dann gibt es noch unseren Staat, der gern Takabsteuern kassiert. Im Jahre 2020 waren es 14,6 Milliarden Euro, die so in den Staatshaushalt flossen.
Nun hat der „Gemeinsame Bundesausschuss“, das höchste Gremium der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens, beschlossen, dass jeder Raucher ab April 2026 die sogenannte Niedrigdosis-Computertomografie (LDCT) bekommen soll – kostenlos. Die Kosten jeder dieser Früherkennungsuntersuchung werden auf 150 bis 300 Euro geschätzt. Wenn nur 10 Prozent der starken Raucher die neue Kassenleistung in Anspruch nehmen, kommen auf die Krankenkassen Millionenaufwendungen hinzu.
So wie es jetzt beschlossen wurde, soll die gesamte Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten, von denen die meisten seit Jahrzehnten nicht einmal mehr die nötigen Sehhilfe erstattet bekommen, für das Suchtverhalten der Raucher zahlen. Das ist mehr als grotesk!
Die LDCR-Untersuchung sollte, vom Staat aus der Tabaksteuer finanziert werden. Besser noch wäre es, wenn man einen Weg findet, die Tabakkonzerne zur Kasse zu bitten.
Und solange Patienten den PSA-Test zur Prostatakrebs-Vorsorge selbst zahlen sollen, weil sie als kassenfremde Leistung klassifiziert wird, sollten Raucher die Untersuchung ebenfalls selbst zahlen, bis die Politik bereit ist, die Profiteure der Tabaksucht blechen zu lassen.
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Sie haben recht, aber warum nehmen wir alles andere einfach so hin wofür wir bezahlen???
Wenn ich mein Auto wissentlich zu Schrott fahre, zahlt das auch nicht die Solidargemeinschaft.
„So wie es jetzt beschlossen wurde, soll die gesamte Solidargemeinschaft der gesetzlich Krankenversicherten […] für das Suchtverhalten der Raucher zahlen.“
Nein.
Hier soll nicht für das Suchtverhalten gezahlt werden, sondern für prophylaktische Maßnahmen. Lieber 300€ für ein CT als 75.000€ für eine Lungentransplantation. Klingt für mich logisch.
Eine intensivierte Kampagne gegen das Rauchen wäre natürlich genauso wichtig, doch wer ein Suchtverhalten am eigenen Leib kennengelernt hat, der weiß wie schwer das ist.
Da Steuern nicht zweckgebunden verwendet werden dürfen, kann man sich zumindest damit zufrieden geben dass die Tabaksteuer als Steuer eben direkt oder indirekt zur Tilgung dieser Kosten verwendet wird.
Eine Selbstzahlerzulage für Raucher würde nur dazu führen, dass die Leute die Untersuchung vermeiden würden.
In jedem Fall ist die ganze Aktion ein Fortschritt.
Ich denke, dass die Übernahme der Kosten (20 Euro) für den PSA-Test sinnvoller und gerechter wäre.
Der Staat und die Tabakindustrie verdienen sich an den Süchtigen eine goldene Nase und andere sollen das bezahlen.
Sie haben wieder die rosarote Brille auf. Denken sie mal nach was die Sozialgemeinschaft alles zahlt.Bitte keine Zahlen,die Realität sieht anders aus. Machen sie die Augen endlich auf!!!