Harn-Steinworkshop im St. Barbara-Hospital Gladbeck

Harn-Steinworkshop Barbara-Hospital Gladbeck
Chefarzt Prof. Dr. med. Bernhard Planz. Foto: Kern.ruhr

15. Urologischer Steinworkshop im St. Barbara-Hospital Gladbeck

Gladbeck – 02.01.2025 – Steinworkshop – Im Rahmen des 15. Steinworkshops in der Klinik für Urologie und Kinderurologie im St. Barbara-Hospital Gladbeck referierten Chefarzt Prof. Dr. Bernhard Planz, der Leitende Oberarzt Dr. Sven Hauser und die Oberärzte Dr. Mirko Maek und Cajetan Nzeh mit weiteren Experten über die Ursachen und die Behandlung von Harnsteinen.

Noch im 15. Jahrhundert war es gängige Praxis, dass die Steine mit martialischen Instrumenten aus der Blase entfernt wurden. Mit der extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie können heute bis zu 90 Prozent aller Steine behandelt werden. Diese Methode wurde erstmals in den Achtzigerjahren eingeführt. Damals musste sich der Patient in eine mit Wasser gefüllte Badewanne setzen, und durch Wasserwellen zerbarstet der Stein. Die rasante Weiterentwicklung endourologischer Techniken schien zunächst die ESWL vollständig abzulösen, da vor allem auch gerinnungshemmende Medikamente eine Kontraindikation für die ESWL darstellen.


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Minimalinvasive Behandlung

Es gibt jedoch jüngste wissenschaftliche Untersuchungen. Sie haben gezeigt, dass durch die Weiterentwicklung der ESWL eine deutlich verbesserte Desintegrationsleistung bei geringer Gewebeschädigung möglich war. Hierdurch zerstäubt man  den Stein förmlich. Die Klinik für Urologie und Kinderurologie im St. Barbara-Hospital Gladbeck verfügt über das gesamte Spektrum aller Miniatur-Instrumentarien und verschiedene Laser zur Steinbehandlung. Minimalinvasiv können alle Steine komplett entfernt oder feinzerstäubt werden. An Hand einer Steinanalyse kann man dann eine entsprechende die Diätberatung und Steinmetaphylaxe empfehlen.

Prof. Dr. Bernhard Planz, war Gastgeber des 15. Steinworkshops in Gladbeck. Er ist Mitglied im Arbeitskreis „Harnsteine“. Das ist ein Expertengremium der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Es hat jüngst die neuen Leitlinien zur Diagnostik und Behandlung von Steinen in Deutschland festgelegt hat. In seinem Referat schilderte Chefarzt Prof. Dr. Planz: „Mehr als 80 Prozent der Steinpatienten werden wegen akuter Koliken aufgenommen. Sie werden nach der  Diagnose mittels eines niedrig dosierten Stein-CTs zumeist mit einer Harnleiterschiene versehen. Dabei werden hohe Harnleitersteine häufig ins Nierenbecken mobilisiert und können dann mittels der extrakorporalen Stoßwellenlithotrypsie oder ggfs. mit einer flexiblen Ureterorenoskopie entfernt werden. Die Ablagerung von kleinen Nierensteinen kann schmerzhaft und gefährlich sein.“

Schlüssellochchirurgie vorgestellt

Dr. Armin Secker, Oberarzt im Universitätsklinikum Münster und in Gronau, stellte den Zuhörern anhand von Bildern die Miniaturinstrumente und die Schlüssellochchirurgie vor. Größere und kleinere Nierensteine werden hierbei perkutan mit dem Laser oder kombiniert pneumatisch und dem Ultraschall entfernt. Hierbei kann der Operateur auch die einzelnen Nierenkelche mit flexiblen Instrumenten einsehen. Harnleitersteine werden mit kleinen semirigiden oder flexiblen Harnleiterspiegelinstrumenten mit dem Laser oder anderen Lithotryptoren zerkleinert und mit Fasszangen entfernt.

„Dank der modernen Medizin ist das Harnsteinleiden in der heutigen Zeit immer heilbar“, berichtete Dr. Mirko Maek, Oberarzt der Klinik für Urologie im St. Barbara-Hospital Gladbeck. „Eine anschließende Schienung des Harnleiters kann je nach Einzelfall für eine Woche erforderlich sein, um einer Anschwellung des Harnleiters vorzubeugen“, ergänzte der Leitende Oberarzt Dr. Sven Hauser aus dem St. Barbara-Hospital Gladbeck in seinem Vortrag über Troubleshooting. Eindrucksvoll zeigte Oberarzt Cajetan Nzeh vor dem Auditorium eine solche Harnleiterspiegelung und Steinentfernung und operierte am zweiten Tag live eine perkutane Nephrolitholapaxie und komplette Nierensteinentfernung über ein Schlüsselloch. Die Teilnehmer hatten stets interaktiv die Möglichkeit, Fragen zu dieser und zu anderen Techniken zu stellen. Die Operationen übertrug man live in den urologischen Konferenzbereich.

Insgesamt haben dieses Fortbildungsangebot Ärztinnen und Ärzte aus Gladbeck und Umgebung sowie von Krankenschwester und Pfleger und urologisches Funktionspersonal hervorragend angenommen. Prof. Dr. Planz und die Oberärzte bedankten sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die rege Teilnahme an diesem beindruckenden zweitägigen Workshop.

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