Wohnungsbau im Kreis RE: IG Bau befürchtet Rückgang

Wohnungsbau im Kreis RE: IG Bau befürchtet Rückgang
Neue Wohnung, neuer Schlüssel. Doch in diesem Jahr könnte es im Kreis Recklinghausen weniger neue Wohnungsschlüssel geben. Die IG BAU warnt: „Bauprojekte werden auf Eis gelegt.“ Die Bau-Gewerkschaft fordert deshalb einen „Booster für den Neubau“. Der Staat müsse vor allem den Bau von bezahlbaren Wohnungen und von Sozialwohnungen stärker fördern. Außerdem müsse es ein „schlankeres Baugesetzbuch“ geben – also weniger Vorschriften und Auflagen. Foto: IG BAU | Tobias Seifert

Bilanz für das Baujahr 2022 – Bau-Gewerkschaft fordert „Booster für den Neubau“

Im Kreis Recklinghausen 977 neue Wohnungen

30.05.2023 – Wohnungsbau – Neues Wohnen im Kreis Recklinghausen: Im vergangenen Jahr entstanden im Kreis Recklinghausen insgesamt 977 Wohnungen neu – darunter 279 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 240 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Mehrfamilienhäuser: Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr im Kreis Recklinghausen rund 142,8 Millionen Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU Emscher-Lippe-Aa beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

IG Bau befürchtet Wohnungsbau-Rückgang

Für das laufende Baujahr warnt der IG BAU-Bezirksvorsitzende Georg Nießing vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Die Kaufpreise beim Neubau seien längst „aus den Fugen geraten“ und die Mieten „klettern enorm nachoben“ – vor allem bei neu gebauten Wohnungen.


>> Folgen Sie der Neuen Gladbecker Zeitung auch auf Facebook! <<
>> Diskutieren Sie mit in unserer Facebook-Gruppe <<


Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen

Entscheidend sei jetzt, was gebaut werde: „Die Wohnungen müssen zur Lohntüte der Menschen passen. Es kommt darauf an, vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Emscher-Lippe-Aa, Georg Nießing.

Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Nießing appelliert an die heimischen Bundestagsabgeordneten, sich in Berlin für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen. Aber auch das Land Nordrhein-Westfalen sei mehr gefordert.

„Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Georg Nießing. Der Gewerkschafter beruft sich dabei auf Berechnungen von zwei Wohnungsbau-Studien, die die IG BAU beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) mit in Auftrag gegeben hat.

Konkret benötoige man ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau. „Nur dann kann es noch klappen, bundesweit 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen“, so der IG BAU-Bezirkschef. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch der Kreis Recklinghausen.

Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch“: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr“, fordert Nießing.


Polizeibericht aus Gladbeck Mitteilungen der Stadt Gladbeck

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*