Stadt und Investor stellen Pläne für Nachnutzung des alten Busbahnhofs am Oberhof vor
Gladbeck – 04.07.2025 – Oberhof – Der in die Jahre gekommene Busbahnhof am Oberhof hat seine Funktion verloren – und bietet nun Raum für etwas völlig Neues: Mit einem zukunftsweisenden Projekt will die Stadt Gladbeck die Fläche in bester Innenstadtlage gemeinsam mit einem starken Partner aus der Region entwickeln. Ziel ist ein lebendiger, gemischt genutzter Ort, der die Innenstadt stärkt und städtebaulich neue Impulse setzt.
„Hier am Oberhof tut sich bald was. Das Projekt und das Engagement der Investoren ist eine tolle Perspektive – für den alten Busbahnhof und für ganz Gladbeck!“, freut sich Bürgermeisterin Bettina Weist. „Das ist eine Top-Lage – mitten in Gladbeck, direkt am Anfang der Fußgängerzone. Eine echte Chance, die wir gemeinsam mit einem engagierten Partner nutzen und unsere Innenstadt fit für die Zukunft machen wollen.“
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Der neue Nutzungsvorschlag, der heute im Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss ein positives Votum der Politik erhielt, sieht eine gemischte Bebauung mit Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie, Wohnungen und Freizeitangeboten vor. Auch das Kundencenter der Vestischen soll hier wieder einen Platz finden.
Wahlkampfgetöse oder Realität?
Wie oft wurde uns Gladbeckern schon ein ebenerdiger Bahnübergang am Oberhof versprochen? Wie oft hieß es schon: „Der Bahnhof-Ost wird bald nach Süden verlegt!“ Bei jeder Wahl glaubt die SPD damit WählerInnen fangen zu können. Passiert ist bislang gar nichts. Es wäre ein Wunder, wenn es diesmal anders käme.
Oberirdische Stellplätze sowie eine Tiefgarage runden das Konzept ab. Die Umsetzung soll in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Gladbeck erfolgen. „Unser Ziel ist es, einen Ort zu schaffen, der gut genutzt wird – tagsüber wie abends. Als Familienunternehmen aus der Region freuen wir uns auf dieses Projekt“, sagt Dr. Steven Engler, Geschäftsführer der in Herne beheimateten E-Gruppe.
„Wir bringen viel Erfahrung mit, setzen auf nachhaltiges Bauen und wollen hier gemeinsam mit der Stadt einen Ort mit echter Aufenthaltsqualität schaffen.“ Das Vorhaben ist eingebettet in das Gesamtprojekt „Mobilitätsknotenpunkt Oberhof“, das auch einen neuen Bahnhofszugang, moderne Bussteige sowie eine Park-and-Ride-Anlage vorsieht.
Die alten Strukturen weichen damit einem zukunftsfähigen Verkehrsknotenpunkt. Ein Meilenstein für unsere Stadt und entscheidender Baustein für die Stadtentwicklung“, betont Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer. „Wir wollen Busse, Bahnen, Fahrräder und Fußgänger besser miteinander verknüpfen und zugleich ein Quartier schaffen, das zu unserer Innenstadt passt und neue Impulse gibt.“ Im nächsten Schritt sollen nun der Grundstücksverkauf vorbereitet und der weitere Planungsprozess gemeinsam vorangetrieben werden.
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Raum für etwas völlig Neues? „Ziel ist ein lebendiger, gemischt genutzter Ort“… Schon in den Renderings der Ankündigung ist nichts wirklich Neuartiges zu entdecken. Was sofort auffällt ist ein dreigeschossiger Baukörper der den Bereich zur Zweckeler Straße und zur Fußgängerzone hin abriegelt. Na gut. Ein Stadttor sollte ja auch früher schon eine Sperre für Ankommende sein. Dass dieser Baukörper oben grün angemalt ist deutet auf eine mögliche Dachbegrünung hin, was sicher besser als ein kahles Flachdach, aber von unten her nicht erlebbar ist. Die Klimawirkung hält sich da auch in Grenzen, verglichen mit großen Bäumen. Der Innere Bereich bietet ein paar kleine Terrassen neben einer großen Pflasterfläche, einige wenige kleine Pflanzbereiche und vor allem einen riesigen Parkplatz der gut ein Drittel der Gesamtfläche mit Beton versiegelt. Wenn darunter die Tiefgarage gebaut wird haben die angedeuteten neun Bäumchen es dort schwer. Wie diese Baumaßnahme echte „Aufenthaltsqualität“ schaffen soll hängt sicher davon ab was man darunter versteht. Auch wie durch solche Betonriegel „Busse, Bahnen, Fahrräder und Fußgänger besser miteinander verknüpft“ werden sollen erschließt sich mir noch nicht so recht. Jedenfalls soll wohl der für Radfahrer und Fußgänger sehr nützliche Tunnel nicht restauriert und auch die noch vorhandenen Reste der Radstation nicht ausgebaut werden. Eine Anbindung der innerstädischen Fahrradrouten ist ebenfalls nicht erkennbar. Es wird also künftig eher schwieriger, den Osten der Stadt zu erreichen. Immerhin ist das ganze Ding ja noch „in Planung“. Vielleicht hat Dr. Kreuzer ja doch noch ein paar Ideen, wie der Bereich mit deutlich weniger Beton und deutlich mehr Grün genutzt werden kann, damit dort wirklich Aufenthaltsqualität entsteht.
Der Bau eines neuen Geschäftszentrums am Oberhof ist noch nicht beschlossene Sache. Auch wenn Verwaltung und SPD so tun. Fakt ist, dass der zuständige Ausschuss beschlossen hat, dass die Stadt Gladbeck und der Investor weitere Gespräche führen sollen um den Kauf/Verkauf des Oberhof-Areals vorzubereiten. Die Entscheidung über die Sache soll dann im August fallen. Die jüngste Abstimmung in dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung fiel mit 7:3 scheinbar deutlich aus. Doch das täuscht, denn die 4 anwesenden CDU-Vertreter enthielten sich. Hätten dies CDUler mit Nein gestimmt, wäre der Antrag bereits gescheitert.
Kommentar zu Uwe Rath.
In der Vorlage vom 18.06.2025 für den Wirtschaftsförderungs-und Bauausschuss am 03.07.2025, Vorlage Nr. 25/0265, heißt es auf Seite 6: „Beschlussentwurf: Der Wirtschaftsförderungs-und Bauausschuss 1. begrüßt die Absichten des Projektentwicklers sowie die vorgestellten Entwürfe und 2. beauftragt die Verwaltung damit, die Planungen mit dem Projektentwickler voranzutreiben und die Veräußerung des Grundstücks an ihn vorzubereiten, um sie dem Wirtschaftsförderungs-und Bauausschuss zum Beschluss vorzulegen.“
Insofern hat Uwe Rath recht: Es ist noch nichts in trockenen Tüchern, die Planungen sind nur voranzutreiben und dem Ausschuss dann erneut vorzulegen.
Und dann ist ja da noch der Rat der Stadt Gladbeck. Ausschüsse bereiten die Abstimmungen des Rates vor, der Rat entscheidet mit Mehrheit. Und bis dahin fließt noch viel Wasser durch die verrohrte Gladebecke, ohne dass vorhergesehen werden kann, welche Entscheidung der Rat bezüglich der Planungen treffen wird. Welche Mehrheiten sich für oder gegen die vorgelegten Planungen finden werden.
Und hier liegt für mich das eigentliche Skandalon. Ohne den weiteren Beschluss des Wirtschaftsförderungs-und Bauausschusses und die Abstimmmung des Rates abzuwarten, werden Ausschuss und Rat übergangen, prescht die SPD-Politik einen Tag später, also am 04.07.2025, vor und verkündet schonmal den großen Durchbruch.
Warum? Es ist Wahlkampf, da möchte man den Wahlbürgern Erfolge verkaufen, die es so noch gar nicht gibt. Als Wahlbürger merkt man die Absicht und ist verstimmt.
Ein weiterer Gedanke, der mir noch kommt, ist die Frage, was die Kommunalaufsicht zu solch einem Verhalten noch sagen könnte. Nun ja, ich bin kein Jurist, nur ein einfacher Wahlbürger, der sich kein X für ein U vormachen lassen möchte.
Abschließend möchte ich noch die Lektüre des WAZ-Artikels von Markus Esser vom 15.09.2013 , Umbau Bahnhof Ost ab 2016, erinnern, der im Netz abgerufen werden kann. Esser schreibt, dass Baurat Hater, welcher Gladbecker kennt ihn noch?, verkündet, dass es 2016 tatsächlich so weit sein könne, mit dem Umbau Bahnhof Ost 2016 beginnen zu können. Was ist aus dieser Ankündigung im Bau-und Planungsausschuss geworden? Nichts und wieder nichts. So kann es eben gehen, wenn man frühzeitig etwas verkündet und nachher belämmert dastehen muss.
Oberhof wird neues Eingangstor!
Na denn man tau beim Umbau des Oberhofes. Wie man in der NGZ lesen kann, läuft ja alles bestens. Es dauert nicht mehr lange, und Gladbeck hat ein neues „zukunftweisendes“ Eingangstor, denn „hier am Oberhof tut sich was“.Natürlich ist das wieder eine „echte Chance“, die die „Innenstadt fit für die Zukunft macht“.Es ist immer wieder das mantrahaft wiederholte Narrativ von „zukunftweisend, echte Chance, fit machen für die Zukunft“.
Was mich skeptisch macht, ist die Nähe zum Wahltermin. Ich halte den augenblicklichen Aktionismus für Wahlkampfgeklingele.
Nicht, dass sich am Oberhof nichts tun wird. Aber was wurde denn in der letzten Sitzung des Wirtschafts-und Bauausschusses mit knapper Mehrheit beschlossen? Beschlossen wurde, dass die Planung fortgesetzt wird. Ich wiederhole: Die Planung wird fortgeführt. Mehr nicht!
Das wird natürlich sofort als Erfolgsmeldung verkündet. Es ist halt Wahlkampfzeit. Und etliches, was ich unter gladbeck.de lese, lege ich ab unter Wahlkampfgetöse.
Nochmals: Denn man tau beim Umbau des Oberhofes. Ich erwarte den Wahlsonntag im September.
P.S. Was ist eigentlich Stand beim Parkstreifen für ÖPNV-Busse auf der Humboldtstraße, damit FahrerInnen Pause machen können? Laufen die Planungen noch? Seltsam, beim Umbau der Buerschen Straße/ Eurasienbrücke geht es doch scheinbar schneller.
Wie schon gesagt, es ist Wahlkampf!
Sorry, aber die große Politik macht es den kleinen doch vor.Versprechungen vor der Wahl.