
Verkehrswende genießt Priorität
GRÜNE: „Wir haben Personal und Geld bereit gestellt!“
12.11.2021 – Baurat – „Wir setzen unsere Prioritäten zugunsten einer Verkehrswende auch in Gladbeck“, macht Bernd Lehmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN deutlich. Er reagiert damit auf Diskussionen zum geplanten Fahrradgesetz des Landes. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer hatte gegenüber einer Zeitung gewarnt, es fehle an Personal und Geld für eine Förderung des Radverkehrs.
Baurat mauert, doch der Rat hat genügend Geld bereit gestellt
„Geld und Personal haben wir bei den letzten Haushaltsberatungen im Februar bereit gestellt“, entgegnet der Grünen-Politiker und erwartet jetzt die Umsetzung von Maßnahmen aus dem Radverkehrskonzept. Im Stellenplan hatten die GRÜNEN die Befristung der Stelle der Nahverkehrsbeauftragten aufgehoben. Dadurch war die Stelle zeitnah zu besetzen. „Außerdem hatten wir ein Sofortprogramm vorgelegt“, so Lehmann, „mit vielen schnell umzusetzenden Maßnahmen, die Radlerinnen und Radlern in Gladbeck zu Gute kommen.“ Dazu zählten Trittleisten an Ampeln, so dass RadlerInnen bei Rot nicht absteigen müssen. Auch Rechtsabbiegerpfeile und Servicestationen mit Luftpumpen hatten die GRÜNEN angeregt. Lehmann: „Dafür haben wir die Ansätze im Haushalt von 700.000 EUR um 30.000 EUR angehoben!“
Am Ende des Jahres wird der Baurat nach der Mittelverwendung gefragt
Parallel wird für größere Baumaßnahmen Geld im Investitionshaushalt benötigt. „Hier haben wir den vorhandenen Topf von 200.000 EUR pro Jahr um 100.000 EUR auf 300.000 EUR angehoben“, stellt Lehmann klar. Deutlich mehr Geld steht für Radfahrer zu Verfügung. Die kommunalen Mittel sind durch die Nutzung von Förderprogrammen von Land, Bund und EU noch zu vervielfachen. „An Geld und Personal dürfte es also nicht mangeln“, meinen deshalb du GRÜNEN. „Ansonsten seien die Prioritäten bei der Arbeitsverteilung nicht richtig gesetzt.“ Die GRÜNEN wollen am Ende des Jahres über eine Anfrage an die Verwaltung Bilanz ziehen. Die Stadt soll sagen, ob die deutlich aufgestockten Mittel für den Radverkehr zu Investitionen führten und welche Maßnahmen es damit gab! Einen Erfolg habe man zumindest mit der Lastenradförderung eingefahren.
Abseits städtischer Mittel könne die Verwaltung bei größeren Bauprojekten von Investoren darauf achten, dass nicht der Autoverkehr, sondern RadfahrerInnen und FußgängerInnen im Mittelpunkt stehen. Die GRÜNEN denken dabei an den geplanten REWE-Markt in Zweckel oder das neue Geschäftszentrum in Rentfort-Nord. Hier müssen gute und zahlreiche Stellplätze für Fahrräder und Lastenräder geschaffen werden. Außerdem dürfen nicht Fahrgassen die Planung dominieren, sondern Fußwege und Verweilflächen für FußgängerInnen und Kinder.
Polizeibericht aus Gladbeck | Mitteilungen der Stadt Gladbeck |
An der Adenauerallee wurde für 90 000 Euro der Abschnitt am Friedhof renoviert. ##
ist, K A A = – Kreiszugehörigkeit -, nicht in den Gladbecker Geldtopf werfen ! ? ;-))
Die Förderung des Radverkehrs in Gladbeck sollte wirklich Vorrang haben in Gladbeck. Damit haben die GÜNEN recht. Ich fahre selbst seit Jahren fast ausschließlich mit dem Rad in unserer Stadt, aber was es wirklich braucht sind vernünftige, einigermaßen ebene und sichere Radwege und sichere Stellplätze fürs Rad. Auf Kinkerlitzchen wie Trittbretter an Ampeln für Tausende Euro kann ich gut verzichten, auch eine Luftpumpe kann ich noch selbst bedienen. Rechtsabbiegepfeile sind sicher nett, weil sie Knöllchen sparen.
Aber die Priorität muss in den Wegebau! An der Adenauerallee wurde für 90 000 Euro der Abschnitt am Friedhof renoviert. Schön, aber der der war noch gar nicht so schlecht vorher… Mit dem gleichen Geld hätte man den Abschnitt Europabrücke-Postallee mal sanieren sollen. Immerhin weiß man jetzt was 1km asphaltierter Radweg in 2,5m Breite kostet. Da 30 000 Euro für Luftpumpen und Trittbretter sicher mehr als genug sind, wären nach Herrn Lehmanns Angaben noch 700 000 Euro übrig. Also ca. 7 km neuer Radweg. Dazu kommen noch die 300 000 Euro aus dem Investitionshaushalt plus Zuschüsse. Sollte dann für weitere 5km (jährlich!) reichen. Kandidat Nr. 1 wäre da die alte Zechenbahn von der Talstraße nach Bottrop. Es wird doch wohl Ingenieure im Rathaus geben, die einen simplen wassergebundenen Radweg ausschreiben können???
Danach könnte man die ehemals vorhandenen Bahnbegleitwege vom Nordpark in Richtung Buer Nord mal reaktivieren. Wäre auch für Spaziergänger eine Bereicherung!
Und natürlich wäre gewiss auch noch Geld für einen Eimer Farbe und weitere Pop-Up-Radwege an wichtigen Routen übrig.
Wenn sich seit Jahren in Sachen Radverkehr zu wenig tut in Gladbeck, liegt es allein am fehlenden Willen in Politik und Verwaltung. Und an einem eklatanten Mangel an der praktischen Phantasie wie man mit einfachen Maßnahmen viel erreichen kann.
Der Gegenbeweis darf gern angetreten werden!
“Danach könnte man die ehemals vorhandenen Bahnbegleitwege vom Nordpark in Richtung Buer Nord mal reaktivieren.” Interessant, welche Wege sind das?